Honda und Nissan haben sich auf die ersten Gespräche zur Ausarbeitung einer Fusion eingelassen, um gemeinsam den Herausforderungen der Elektromobilität zu begegnen. Diese Ankündigung erfolgt nach Berichten über mögliche Zusammenschlüsse und wurde in einer gemeinsamen Pressekonferenz in Tokio bekanntgegeben. Zusätzlich erwägt Mitsubishi Motors, ein Partnerunternehmen von Nissan, sich an dieser Fusion zu beteiligen. Ein Zusammenschluss der beiden japanischen Autohersteller würde das drittgrößte Automobilunternehmen der Welt nach Volkswagen und Toyota entstehen lassen. Der zusammengeschlossene Konzern wäre rund 42 Milliarden Pfund wert. Honda-CEO Toshihiro Mibe skizzierte das Potenzial des vereinten Unternehmens, jährliche Einnahmen von 30 Billionen Yen (152 Milliarden Pfund) mit Gewinnen von über 3 Billionen Yen zu erzielen. Die Unternehmen streben an, bis Juni 2025 ein Abkommen zu erreichen und peilen 2026 eine Börsennotierung an der Tokyo Stock Exchange an. Das Hauptmotiv zur Fusion liegt in der Antwort auf die 'dramatischen Veränderungen' in der Automobilindustrie und der Notwendigkeit, im Wettbewerb um Elektro- und selbstfahrende Fahrzeuge mitzuhalten. Vor allem der Druck durch neue Generationen chinesischer Autohersteller sowie Tesla sorgt für Handlungsbedarf. Nissan-Chef Makoto Uchida sieht in Honda einen starken Partner und betont die Dringlichkeit, sich an die rasanten Marktveränderungen anzupassen. Dies erfordere den Mut, sich selbst neu zu erfinden, um im globalen Wettbewerb zu bestehen. Die Bestätigung der Fusionsgespräche hat jedoch Bedenken über die Zukunft von Nissans britischen Betrieben geweckt. Das Werk in Sunderland sowie dessen Zulieferkette beschäftigen insgesamt rund 37.000 Personen. Steve Bush von der Gewerkschaft Unite kündigte an, den Verlauf der Gespräche genau zu beobachten und eine Bestandsaufnahme der Auswirkungen auf Nissans UK-Geschäft zu fordern. Wirtschaftliche Herausforderungen plagen Nissan bereits, nachdem das Unternehmen seine Gewinnprognose drastisch gesenkt hat. Die britischen Exekutivkräfte setzen sich zudem dafür ein, die straffen Vorgaben der Regierung bezüglich Elektrofahrzeug-Verkäufen zu lockern, da die Zielvorgaben bedeutende finanzielle Sanktionen nach sich ziehen könnten.