Hochwasserversicherung kann teuer und im Schadensfall stark eingeschränkt sein. Dennoch wird diese Absicherung mit der Zunahme extremer Wetterereignisse durch den Klimawandel zunehmend essenziell, selbst für jene, die nicht in traditionellen Hochrisikogebieten leben.
Jüngste Katastrophen wie der Hurrikan Helene, der die gebirgigen Binnengebiete von North Carolina schwer überschwemmte, sowie verheerende Regenfälle in Zentral-Vermont verdeutlichen die Gefahren von Überschwemmungen fernab der Küsten. Auch Roswell, New Mexico, wurde kürzlich von Rekordregen getroffen, der Sturzfluten verursachte und zwei Menschen das Leben kostete.
Laut der US-Katastrophenschutzbehörde FEMA hat in den letzten 20 Jahren nahezu jeder Landkreis in den USA eine gewisse Überschwemmung erlebt. Traditionelle Hausratsversicherungen bieten kaum Schutz vor Hochwasserschäden, und landesweit verfügen lediglich vier Prozent der Haushalte über eine spezielle Hochwasserversicherung.
Diese Lücke in der Versicherungsdeckung kann Hausbesitzer nach unerwarteten Katastrophen mit enormen Kosten belasten. Mark Niess, Vizepräsident des privaten Hochwasserschutzes bei Wright Flood, betont, dass viele fälschlicherweise glauben, Hochwasser seien durch ihre Hausrat- oder Mieterversicherung abgedeckt.
Hochwasser gelten als die kostenintensivsten Naturkatastrophen – bereits ein Zoll Wasser kann einen Schaden von 25.000 US-Dollar verursachen. Die meisten Hochwasserschutzversicherungen werden durch das nationale Hochwasserprogramm der US-Regierung bereitgestellt, da private Versicherer den Markt nach der verheerenden Überschwemmung des Mississippi vor fast 100 Jahren weitgehend verließen.
Hausbesitzer in 100-jährigen Überschwemmungsgebieten – also Gebieten mit einer einprozentigen jährlichen Überschwemmungswahrscheinlichkeit – sind verpflichtet, eine Hochwasserversicherung abzuschließen, wenn ihre Hypotheken staatlich unterstützt werden. Doch auch immer mehr Häuser außerhalb dieser festgelegten Zonen sind gefährdet, da sich das Klima verändert.
Viele FEMA-Hochwasserkarten wurden seit Jahren nicht aktualisiert. Sie stützen sich auf historische Sturmereignisse und berücksichtigen nicht, wie der Klimawandel und eine feuchtere Atmosphäre zukünftige Überschwemmungen beeinflussen werden.