19. September, 2024

Politik

Hochwasserlage in Breslau: Stabilisierung in Sicht, aber Vorsicht bleibt geboten

Hochwasserlage in Breslau: Stabilisierung in Sicht, aber Vorsicht bleibt geboten

Die niederschlesische Stadt Breslau erlebt derzeit eine weitere Hochwasserwelle, die in der vergangenen Nacht ihren Höhepunkt erreichte. Der Wasserstand an der Messstation Trestno, die sich vor den Toren der Stadt befindet, liegt aktuell bei 6,31 Metern, wie der Leiter des Meteorologischen Instituts in einer Sitzung des Krisenstabs berichtete. „Hier sehen wir bereits eine Stabilisierung“, erklärte er. Allerdings wird erwartet, dass sich der Pegelstand zwischen 6,30 und 6,40 Metern noch längere Zeit halten wird. Zum Vergleich: Ein normaler Wasserstand liegt bei etwas über drei Metern, was die aktuelle Lage trotz aller Stabilisierung beunruhigend macht. Hinweisenswert ist, dass die aktuelle Flutwelle bei weitem nicht das historische Hochwasser von 1997 erreicht, bei dem der Pegelstand auf 7,24 Meter anstieg. Dennoch warnte Regierungschef Donald Tusk bei einer Sitzung des Krisenstabs davor, die Situation zu unterschätzen. „Es ist zu früh, um den Sieg über das Hochwasser bei Breslau zu verkünden,“ betonte Tusk und mahnte zur fortwährenden Wachsamkeit. Besondere Anstrengungen galten in der vergangenen Nacht dem Schutz der Deiche im Vorort Marszowice. Hier halfen Bürger den Einsatzkräften, zwei Sickerstellen im Deich an der Bystrzyca mit Sandsäcken abzudichten, wie die Stadtverwaltung auf X bekanntgab. Die Experten sind sich einig, dass neben der Oder auch die kleineren Zuflüsse im Raum Breslau genau beobachtet werden müssen. Prognosen zufolge könnte das Hochwasser bei Breslau noch bis Montag anhalten, was eine erhebliche Belastung für die Deiche bedeutet. Zur Erinnerung: Beim Oderhochwasser 1997 stand ein Drittel der Stadt, die heute 630.000 Einwohner zählt, unter Wasser.