19. September, 2024

Politik

Hochwasser in Mitteleuropa: Krisenstäbe und Katastrophenschutzeinsätze in vollem Gange

Hochwasser in Mitteleuropa: Krisenstäbe und Katastrophenschutzeinsätze in vollem Gange

Von Polen über Tschechien bis nach Österreich kämpfen Einsatzkräfte unermüdlich gegen die verheerenden Folgen des Hochwassers. Besonders in Brandenburg laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, um eine potenzielle Wasserwalze in den kommenden Tagen zu bewältigen. Das Bundesland hat Krisenstäbe alarmiert und Bürger mobilisiert, um Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Parallel zu den Hochwassermaßnahmen steht in Brandenburg an diesem Wochenende die Landtagswahl an. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) betonte in der Live-Sendung "rbb24 - Ihre Wahl: Der Kandidatencheck", dass die Hoffnung auf das Beste besteht, aber man sich auf das Schlimmste vorbereite. Insbesondere der Ort Ratzdorf, der 1997 schwer von Hochwassern getroffen wurde, verfügt inzwischen über einen verstärkten Deich und Vorkehrungen für Spundwände. AfD-Spitzenkandidat Hans-Christoph Berndt relativierte in einer Diskussion zum Klimawandel die aktuelle Hochwassersituation. Er wies darauf hin, dass in früheren Jahrhunderten höhere Pegelstände erreicht wurden und forderte die Instandsetzung der Deiche sowie das "gnadenlose" Vertreiben von Bibern, die diese beschädigen könnten. In Sachsen gibt es erste beruhigende Nachrichten: Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) erklärte, die Pegelstände in der Elbe seien niedriger als befürchtet, obwohl noch keine vollständige Entwarnung gegeben werden könne. Im südlichen und östlichen Bayern entspannt sich die Lage ebenfalls, was die Pegelstände der Sempt und der Donau betrifft. An der Isar in Niederbayern hingegen erreichten die Wasserstände kritische Werte, sodass einzelne Grundstücke und Keller von Überflutungen bedroht sind. Auch in den Nachbarländern haben die Hochwasserschäden verheerende Ausmaße angenommen. In Polen, Tschechien, der Slowakei und Österreich wurden große Gebiete überschwemmt und mehr als 20 Menschen kamen bislang ums Leben. Insbesondere in Tschechien unterstützt die Armee bei den Rettungsmaßnahmen, während im Osten Österreichs der Ausnahmezustand wegen anhaltendem Regen ausgerufen wurde. Über 1800 Gebäude mussten evakuiert werden und zahlreiche Straßen sind gesperrt. Das Deutsche Rote Kreuz plant weitere Hilfstransporte nach Polen. Am Mittwoch sollen 2.500 Betten und 500 Decken geliefert werden, um die dringend benötigte Unterstützung zu leisten. Der Südwesten Polens bleibt besonders betroffen, mit überschwemmten Städten und Dörfern sowie zerstörten Dämmen und Brücken.