22. Oktober, 2024

Politik

Hochspannung in Washington: Kamala Harris bereitet Wirtschaftsrevolution vor

Hochspannung in Washington: Kamala Harris bereitet Wirtschaftsrevolution vor

Kamala Harris steht vor der Herausforderung, das wirtschaftspolitische Team der US-Regierung grundlegend neu zu gestalten, sollte sie die Präsidentschaft gewinnen. Die Vizepräsidentin verfolgt auf ihrer Wahlkampftournee einen zentristischen Ansatz und könnte diesen in der Praxis umsetzen, sollte sie die Wahl gegen Donald Trump für sich entscheiden.

Noch ehe jedoch personelle Entscheidungen getroffen werden, muss Harris den Ausgang der Novemberwahlen abwarten. Bei einem Wahlsieg müsste sie schnell entscheiden, welche Veränderungen in den Spitzenpositionen der Wirtschaftspolitik erforderlich wären. Dabei könnte sie auf eine Kombination aus erfahrenen Mitgliedern der Biden-Administration und Branchenexperten aus der Privatwirtschaft zurückgreifen.

Eine Regierung unter Harris wäre für die weltgrößte Volkswirtschaft stabiler als eine zweite Amtszeit Trumps, der drastische Steuersenkungen und hohe Importzölle angekündigt hat. Harris hingegen strebt eine moderate Politik an und zeigt Offenheit für die Anliegen der Wirtschaft.

Besonders im Brennpunkt steht die Besetzung des Postens des Finanzministers. Janet Yellen gab kürzlich Hinweise auf ihren möglichen Rücktritt. Ihr Stellvertreter Wally Adeyemo wird als wahrscheinlicher Nachfolger gehandelt, während auch Lael Brainard als potenzieller Kandidat gehandelt wird. Alternativ könnten auch Gina Raimondo oder Jeff Zients in Betracht kommen, beide mit engen Bindungen zur Wirtschaft.

Harris baut auf ein erfahrenes Team aus Beratern, darunter Brian Nelson und Gene Sperling. Auch externe Experten wie Brian Deese und Mike Pyle spielen eine wichtige Rolle. Überraschend ist ihre Affinität zu Unternehmen, die möglicherweise Zugang zu Spitzenpositionen in ihrer Administration erhalten könnten. Zu ihren Beratern gehören prominente Unternehmer wie Mark Cuban und Investmentbanker wie Blair Effron.

Im Gegensatz zu Biden und seiner progressiven Mitarbeiterwahl, deutet Harris an, stärker mit der Unternehmenswelt zu kooperieren. Diese Offenheit für Wirtschaftsthemen gibt Spekulationen Nahrung, dass sie eine anpassungsfähige, pragmatische Präsidentschaft anstrebt.

Eine spannende Frage bleibt, ob sie harte Regulierer wie Gary Gensler und Lina Khan ersetzen würde, die von der Wall Street häufig kritisiert werden.