23. Oktober, 2024

Technologie

Hochspannung im Chip-Geschäft: TSMC und Huawei in der Schusslinie

Hochspannung im Chip-Geschäft: TSMC und Huawei in der Schusslinie

Die jüngsten Entwicklungen um den taiwanesischen Chiphersteller Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. (TSMC) sorgen für Aufsehen. Aktuell steht das Unternehmen im Fokus, nachdem es herausgefunden hatte, dass Chips, die für einen bestimmten Kunden angefertigt wurden, letztendlich bei Huawei Technologies Co. landeten. Dies könnte gegen US-Sanktionen verstoßen, die darauf abzielen, die Weitergabe von Technologie an das chinesische Unternehmen zu unterbinden.

TSMC stoppte die Lieferungen an den betroffenen Kunden Mitte Oktober, nachdem bekannt wurde, dass die Halbleiter auf unerwarteten Wegen in Huawei-Produkte eingeflossen sind. Das Unternehmen hat sowohl die US-amerikanischen als auch die taiwanesischen Behörden informiert und untersucht den Vorfall nun genauer. Ungewiss bleibt, ob der Kunde im Auftrag von Huawei agiert hat oder wo dieser seinen Sitz hat.

Diese Enthüllung wirft eine neue Perspektive auf Berichte, wonach Washington zuletzt TSMC hinsichtlich der Herstellung von Chips für Huawei kontaktiert hat. Huaweis Fähigkeit, Zugriff auf fortschrittliche Halbleiter zu erlangen, obwohl das Unternehmen seit 2020 auf einer Sanktionsliste steht, überrascht. Während Huawei in letzter Zeit auf den lokalen Partner Semiconductor Manufacturing International Corp. (SMIC) für die Produktion von 7-Nanometer-Chips gesetzt hat, bleibt unklar, ob SMIC in der Lage ist, diese in großer Stückzahl zu fertigen.

Die Verwendung von TSMC-Chips könnte die Zweifel verstärken. TSMC hat betont, nach dem 15. September 2020 keine Lieferungen mehr an Huawei vorgenommen zu haben. Auf Nachfrage hinsichtlich der aktuellen Berichte winkte ein TSMC-Vertreter ab, während Huawei und die US-amerikanischen Behörden ebenfalls keine Stellungnahme abgaben.