16. Oktober, 2024

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Hochspannung bei National Grid: Dekarbonisierungsziel fordert heraus

Hochspannung bei National Grid: Dekarbonisierungsziel fordert heraus

Das ambitionierte Ziel Großbritanniens, das Stromsystem bis 2030 zu dekarbonisieren, wirft Fragen hinsichtlich seiner Realisierbarkeit auf. Alice Delahunty, leitende Managerin bei National Grid, betont, dass grundlegende Reformen unerlässlich seien, um diese Vorgabe zu erfüllen. Das Vorhaben stellt einen zentralen Punkt im Manifest der Labour-Partei vor den Wahlen dar. Delahunty äußerte, das Erreichen des Ziels erfordere eine perfekte Anpassung an reformierte Rahmenbedingungen. National Grid, das maßgeblich das nationale Stromnetz betreibt, plant Investitionen von rund 30 Milliarden Pfund in den kommenden fünf Jahren, unterstützt durch eine Kapitalerhöhung von sieben Milliarden Pfund im Mai. Die Notwendigkeit beschleunigter Planungsverfahren für strategisch bedeutsame Projekte, insbesondere im Bereich der Energieübertragungsinfrastruktur, wurde deutlich genannt. Derweil bereitet der National Energy System Operator der Regierung Empfehlungen vor, wie das Ziel erreicht werden soll. Dieser wurde am 1. Oktober aus National Grid ausgegliedert und verfügt nun über die Verantwortung zur Entwicklung der britischen Elektrizitäts- und Gasnetzwerke. Bemerkenswert ist der hohe Anteil von 60,3 Prozent an erneuerbarer Energieerzeugung im Jahr 2023. Dennoch stellt der Anteil von 34,7 Prozent aus nicht-abgedeckten Gaskraftwerken eine Herausforderung dar. Dringend erforderlich sind umfangreiche Investitionen in Wind- und Solarkapazitäten sowie in Speichertechnologien und gegebenenfalls in Kernkraft. Energieminister Ed Miliband hat Maßnahmen zur Unterstützung erneuerbarer Energien ergriffen, doch die Umsetzung der notwendigen Infrastruktur bleibt ein Hindernis. Delahunty betont die Bedeutung klarer Ambitionen und beständiger Entschlossenheit, um das Ziel nicht auf Kosten langfristiger Klimaziele, wie das Erreichen der Netto-Null-Emissionen bis 2050, durchzusetzen.