25. Oktober, 2024

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Hochspannendes Mode-Drama: Kapriolen im Wettbewerb um Luxus-Handtaschen

Hochspannendes Mode-Drama: Kapriolen im Wettbewerb um Luxus-Handtaschen

Nach einem aufsehenerregenden Urteil in den USA trifft die geplante Fusion von Capri Holdings und dem Coach-Besitzer Tapestry auf eine unerwartete Hürde. Die Aktien von Capri Holdings, der Muttergesellschaft hinter den Marken Michael Kors und Jimmy Choo, brachen nach Börsenschluss um etwa 50 Prozent ein. US-Bezirksrichterin Jennifer Rochon entschied zugunsten der Bundeshandelskommission, indem sie den 8,5 Milliarden Dollar umfassenden Zusammenschluss verhinderte. Ihr Urteil klingelt mit einem modernen Twist: "Antitrust sind wieder in Mode." Die Regulierungsbehörde befürchtet, dass der Zusammenschluss den Markt für erschwingliche Luxus-Handtaschen erheblich beeinträchtigen und den Wettbewerb mindern würde. Schon im April hatte die FTC eine einstweilige Verfügung beantragt, um die Übernahme zu stoppen. Richterin Rochon gewährte diesen Wunsch jetzt und stellte sich damit gegen einen Zusammenschluss, der sechs namhafte Modemarken hätte vereinen sollen. Die Aktienbewegungen könnten kaum unterschiedlicher sein: Während Capri erhebliche Verluste verzeichnete, legten die Aktien von Tapestry um rund 12 Prozent zu. Tapestry wollte mit dem Zusammenschluss starkem europäischen Wettbewerb, etwa von Marken wie Gucci, entgegentreten, doch die rechtlichen Hürden erwiesen sich als hoch. Pauline Brown, ehemalige Vorsitzende von LVMH Nordamerika, hatte zuvor angemerkt, dass es einer hohen juristischen Kunst bedarf, den Markt für bezahlbaren Luxus zu definieren. Für Verbraucher, so Brown, sei es unwahrscheinlich, dass sie wegen höherer Preise das Interesse verlieren, solange sie das wünschen, was ihnen geboten wird. Die Entscheidung dürfte als Erfolg der Biden-Regierung verbucht werden, die sich sichtbar für mehr Wettbewerb in verschiedenen Wirtschaftsbereichen einsetzt. Spezifische Reaktionen von Capri und Tapestry auf den Richterspruch liegen aktuell nicht vor.