15. Januar, 2025

Wirtschaft

Hochkarätige Duette: „The Roommate“ glänzt auf der Broadway-Bühne

Hochkarätige Duette: „The Roommate“ glänzt auf der Broadway-Bühne

Sharon, eine 65-jährige geschiedene Frau, hat sich in den letzten Jahren zu einer Verfechterin neuer Unternehmungen entwickelt – selbst wenn diese illegal sind. Ihr neues Mantra, das sie aus einem Business-Journal abschreibt, lautet: „Expansion is progress.“ Dieser Wandel erstaunt besonders ihre neue Mitbewohnerin Robyn, die von Anfang an zu Experimenten ermutigt hatte. Doch was als entspannte Gemeinschaft mit Marihuana-Brownies begann, ist zu einer unheimlichen Wandlung geworden. „Nachhaltigkeit und Expansion sind zwei verschiedene Dinge,“ mahnt Robyn, als sie die neu entdeckte Begeisterung Sharons für kriminelle Aktivitäten zu hinterfragen beginnt. Diese unterhaltsame Situation gewinnt durch die herausragende Besetzung an zusätzlicher Tiefe. Robyn wird von der urkomischen Patti LuPone gespielt, deren Pointen und Timing das Publikum zu großen Lachern animieren. Sharon, dargestellt von der sympathischen Mia Farrow, ruft bei jedem ihrer zögerlichen Ausrutscher ein wohliges Seufzen hervor. Seit der Premiere am Donnerstag im Booth Theater entfaltet das Duo ein beeindruckendes Zusammenspiel, welches zeigt, wie sich zwei konträre Lebenswege kreuzen und ergänzen können. Die beiden Schauspielerinnen, die sowohl auf der Bühne als auch im wahren Leben alte Freundinnen sind, agieren in harmonischer Perfektion. Das Stück „The Roommate“ von Jen Silverman bringt eine Betrügerin aus der Bronx in eine unerwartete Allianz mit einer provinziellen Frau, die ihren beschaulichen Lebensstil hinter sich lassen möchte. Durch die intensive Darstellung der beiden Künstlerinnen und deren extremen Kontraste wird das Stück zu einem Erlebnis, das auch die hinteren Ränge des Booth Theaters erreicht. Obwohl „The Roommate“ seit 2015 regionaler Erfolg beschieden ist, zeigt die Broadway-Fassung eindrucksvoll, dass „Nachhaltigkeit und Expansion“ tatsächlich zwei unterschiedliche Konzepte sind. Die Vergrößerung auf die große Bühne des Broadways führt zwar zweifellos zu finanziellen Gewinnen, doch ob es auch den künstlerischen Fortschritt bedeutet, bleibt zu diskutieren.