Die weltweite Anzahl der HIV-Infektionen und der damit zusammenhängenden Todesfälle ist stark rückläufig. Dennoch müssen diese Zahlen schneller sinken, um das ehrgeizige Ziel der Vereinten Nationen zu erreichen, Aids bis 2030 als Gesundheitsbedrohung zu eliminieren. In den Ländern des afrikanischen Subkontinents ist die Zahl der Neuinfektionen seit dem Höhepunkt 1995 um mehr als die Hälfte gesunken. Im Gegensatz dazu zeigt die internationale Erhebung, dass die Zahlen in Mittel- und Osteuropa sowie Zentralasien stark angestiegen sind. Eine im Fachjournal The Lancet HIV veröffentlichte Studie verdeutlicht, dass obwohl Medikamente und Präventionsmethoden die Pandemie eindämmen konnten, der vollständige Sieg über ein Virus, das seit 1980 weltweit über 40 Millionen Menschenleben gefordert hat, noch in weiter Ferne liegt. Die von dem US-amerikanischen Institute for Health Metrics and Evaluation durchgeführte Untersuchung berichtet von einem Rückgang der neuen HIV-Infektionen um fast 22 Prozent und der HIV-bedingten Todesfälle um fast 40 Prozent zwischen 2010 und 2021. Trotz dieser ermutigenden Entwicklungen ist das Ziel der Vereinten Nationen, die Neuinfektionen auf unter 370.000 und die Todesfälle auf weniger als 250.000 zu senken, noch nicht erreicht. Fortschritte in der Therapie, beispielsweise durch antiretrovirale Behandlungen, sind zwar effektiv, doch bleibt der politische Einsatz wichtig. Diskriminierung, Stigmatisierung und straffende Gesetze stehen der Bekämpfung häufig im Weg. Der Initiative Pepfar von den USA kommt dabei eine zentrale Rolle zu; sie unterstützt die HIV-Bekämpfung in mehr als 50 Ländern. Die steigende Prävalenz von HIV in Europa und im Nahen Osten zeigt, dass auch in Zukunft erhebliche Anstrengungen erforderlich sein werden, um die verfügbaren Lösungen – von Prophylaxe bis zur Therapie – für alle zugänglich zu machen und somit die HIV-Übertragung wirksam zu bekämpfen.