Im Berliner Bundestag wird heute eine intensive Diskussion über die Verschärfung der Migrationspolitik geführt. Hintergrund ist der schockierende Messerangriff in Aschaffenburg, bei dem ein ausreisepflichtiger Afghane zwei Menschenleben forderte. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird im Vorfeld eine Regierungserklärung präsentieren. Die Union hat dazu zwei detaillierte Anträge zur Abstimmung vorbereitet, welche unter anderem erhöhte Grenzkontrollen und strengere Abschieberegelungen fordern. Die AfD kündigte ihre Unterstützung für diese Vorlagen an, was zu Spannungen innerhalb des Parlaments führt. Die geplanten Abstimmungen über den Fünf-Punkte-Plan und die Sicherheitspolitik zeigen klare Fronten. Die SPD und die Grünen stehen im Widerstand gegen die Union und heben die Gefahr hervor, dass eine mögliche Zustimmung mit AfD-Stimmen das politische Klima verändert. Der Fünf-Punkte-Plan der Union setzt auf schärfere Maßnahmen zur Einhaltung und Durchsetzung der Ausreisepflicht und fordert die Einrichtung von Bundesausreisezentren. Damit könnte am Freitag das Zustrombegrenzungsgesetz tatsächlich Verabschiedung finden, vorausgesetzt, dass eine Mehrheit in der Abstimmung erreicht wird. Die Diskussion um eine mögliche Zusammenarbeit mit der AfD sorgt für hitzige Reaktionen. Kanzlerkandidat Scholz warnte vor einer potenziellen schwarz-blauen Koalition im Bundestag. Auch Robert Habeck (Grüne) äußerte über soziale Medien scharfe Kritik, während Außenministerin Annalena Baerbock vor negativen internationalen Konsequenzen für Deutschland warnte. Andererseits wird Friedrich Merz (CDU) von parteiinternen Stimmen wie Karin Prien unterstützt, die eine strikte Migrationspolitik als notwendig erachtet, um radikale politische Kräfte einzudämmen. Carsten Linnemann (CDU) betont, jegliche Zusammenarbeit mit der AfD sei inakzeptabel. CSU-Chef Markus Söder verteidigte die Notwendigkeit der Anträge als sachliche Entscheidung, ohne dass eine symbolische "Brandmauer" zur AfD eingerissen werde.