Angesichts zunehmender Temperaturextreme fordert Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach einen intensiven Hitzeschutz für vulnerable Bevölkerungsgruppen. Bei einem Expertentreffen betonte Lauterbach die Notwendigkeit systematischer Vorkehrungen, um gesundheitliche Risiken und Sterbefälle in heißen Sommermonaten vorzubeugen. Die Prävention sei besonders für ältere Menschen und chronisch Erkrankte von Bedeutung. Vertreter von Patientenorganisationen appellieren an die Regierung, mehr in den Schutz gegen Hitze zu investieren.
Neben einer Sensibilisierung des Personals und der Öffentlichkeit über potenzielle Gefahren, sollen praktische Maßnahmen wie Schattenbereiche, ausreichende Wasserversorgung und angepasste Tagesabläufe in Gesundheitseinrichtungen implementiert werden. Hierbei hebt Lauterbach hervor, dass wirksame Strategien oft keine umfangreichen baulichen Änderungen erfordern.
Trotz einer Abnahme der Hitzetoten im Vergleich zum Vorjahr, von 4500 auf 3200 Opfer, bleibt das Thema auf der Agenda. Der Minister kündigte an, besonders gefährdete Gruppen, zu denen auch Kinder und Alleinlebende zählen, im Sommer verstärkt zu schützen.
Informationskampagnen werden eine zentrale Rolle spielen, um die breite Öffentlichkeit zu erreichen. So können laut Lauterbach der Deutsche Wetterdienst und Handy-Benachrichtigungen präzise frühzeitige Warnungen liefern. Ein geplanter Aktionstag soll national Aufmerksamkeit auf das Thema lenken.
Vor dem Start der Fußball-Europameisterschaft im Juni legt das Ministerium zudem ein Augenmerk auf die Information und den Schutz der Fußballfans, die die Sommerspiele im Freien verfolgen werden.
Patientenschutzorganisationen und soziale Verbände fordern unterdessen konkrete finanzielle Zusagen der Bundesregierung für den Ausbau des Hitzeschutzes in Kranken- und Pflegeeinrichtungen. Die Umsetzung effizienter Kühlungsmaßnahmen und eine Begrenzung der Raumtemperaturen in Neubauten steht im Raum. Das Erfordernis schneller Maßnahmen wird dabei von allen Seiten betont.