Etwa zwei Monate vor der anstehenden US-Wahl lieferten sich die Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump in Philadelphia, Pennsylvania, ein hitziges Fernsehduell. Beide Parteien warfen sich gegenseitig vor, das Land heruntergewirtschaftet zu haben, keinen Plan für die aktuellen Probleme zu präsentieren und Lügen zu verbreiten.
Donald Trump behauptete, während seiner Amtszeit hätte es 'praktisch keine Inflation' gegeben, im Gegensatz zur angeblich höchsten Inflation in der Geschichte der USA unter der Leitung von Biden und Harris. Diese Aussage ist nachweislich falsch. Historische Daten zeigen, dass die höchste jährliche Inflationsrate bereits 1778 mit 29,78 Prozent erreicht wurde. Im Vergleich war die Inflation zu Trumps Amtszeit tatsächlich niedriger als derzeit, betrug jedoch kumulierte acht Prozent.
Ein weiterer strittiger Punkt war Trumps Aussage, die Politik der Demokraten ermögliche die Abtreibung im neunten Monat. Auch diese Behauptung ist unzutreffend. Die aktuelle Gesetzgebung erlaubt Abtreibungen in den USA bis zur 24. Schwangerschaftswoche, danach nur, wenn das Leben oder die Gesundheit der Mutter gefährdet sind.
In Bezug auf den Klimawandel bestätigte Harris, dass Trump diesen als 'erfunden' bezeichnet habe. Diese Aussage stimmt, da Trump mehrfach die Existenz eines von Menschen verursachten Klimawandels angezweifelt und den Ausstieg aus dem Pariser Klimavertrag forciert hatte.
Trump behauptete zudem, er habe mehr Wählerstimmen als jeder republikanische Präsident erhalten. Diese Aussage ist ebenfalls widerlegt. Obwohl Trump 2016 die Wahl gewann, lag Hillary Clinton bei der 'Popular Vote' mit 2,8 Millionen Stimmen vorn. Trump gewann aufgrund des Wahlsystems des Electoral College.
Kamala Harris betonte schließlich, Trump habe die schlimmste Arbeitslosigkeit seit der 'Großen Depression' hinterlassen. Eine Überprüfung dieser Aussage zeigt, dass der Kontext fehlt. Zwar erreichte die Arbeitslosigkeit in Trumps Amtszeit während der Pandemie einen Höchststand von 14,8 Prozent, reduzierte sich jedoch bis zu seinem Amtsende auf 6,4 Prozent. Diese Rate ist immer noch besser als der Höchststand während der 'Großen Rezession' 2009.