13. Dezember, 2024

Politik

Historisches Urteil in Den Haag: Sudanese bestreitet Beteiligung an Verbrechen in Darfur

Historisches Urteil in Den Haag: Sudanese bestreitet Beteiligung an Verbrechen in Darfur

Im Rahmen des ersten Verfahrens wegen mutmaßlicher Verbrechen in Darfur am Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) wies ein sudanesischer Angeklagter diesen Freitag alle Vorwürfe entschieden zurück. Der Mann, der beschuldigt wird, die berüchtigte Janjaweed-Miliz zu Greueltaten in der sudanesischen Region Darfur angestiftet zu haben, erklärte vor Gericht, dass eine Verwechslung vorliege. Die Anklage behauptete, Ali Muhammad Ali Abd-Al-Rahman sei unter dem Kampfnamen Ali Kushayb als Anführer der Janjaweed bekannt gewesen und habe die Miliz während der heftigsten Konfliktphasen 2003-2004 angeführt. Abd-Al-Rahman jedoch beteuerte: „Ich bin nicht Ali Kushayb. Ich kenne diese Person nicht.“ In seiner Verteidigung schilderte Abd-Al-Rahman, dass er sich 2020 freiwillig den Behörden gestellt habe, um seine Unschuld zu beweisen. Seine Rechtsanwälte fordern einen Freispruch. Während seiner Schlussrede zeigte sich der IStGH-Staatsanwalt Karim Khan überzeugt, dass die detaillierten Berichte der Zeugen „Massenmord, Folter, Vergewaltigungen, gezielte Angriffe auf Zivilisten und die Plünderung ganzer Dörfer“ zweifelsfrei belegt hätten. Diese abschließenden Argumente markieren das Ende des wegweisenden IStGH-Verfahrens, das 2005 vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen initiiert wurde. Das Verfahren lenkt zudem den Blick auf weiterhin offene Haftbefehle gegen sudanesische Verantwortliche, darunter der gegen Ex-Präsident Omar al-Bashir, dem Völkermord vorgeworfen wird.