Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) steht vor einem historischen Wahlsieg, der pro-russische und anti-establishment Kräfte in Zentraleuropa stärken wird. Laut der ersten offiziellen Schätzung erreichte die FPÖ 29,1 Prozent der abgegebenen Stimmen. Diese Projektion, die sowohl Exit-Poll-Daten als auch Analysen ausgezählter Stimmen umfasst, gilt als äußerst verlässlicher Indikator für das endgültige Wahlergebnis.
Der triumphierende Kurs der FPÖ festigt den Anspruch ihres charismatischen Anführers Herbert Kickl auf das Amt des Bundeskanzlers. Die Partei, die zu den traditionsreichsten politischen Akteuren der populistischen Rechten in Europa gehört, hat in den letzten Jahren zunehmend harte und extremistische Positionen in Bezug auf Einwanderung und den Krieg in der Ukraine eingenommen. Bemerkenswerterweise ist dies das erste Mal, dass die FPÖ bei einer nationalen Wahl den ersten Platz belegt.
Das Ergebnis übertrifft selbst die Erwartungen der FPÖ-Führung und entfaltet eine größere Dynamik als von den Anführern anderer österreichischer Parteien angenommen. Viele gingen davon aus, dass unentschlossene Wähler sich in letzter Minute gegen die FPÖ entscheiden und stattdessen die moderatere konservative Volkspartei unterstützen würden, die in Koalition mit den Grünen regiert.
Die Volkspartei hingegen erreichte nur 26,2 Prozent der Stimmen. Die Sozialdemokraten verzeichneten mit nur 20,4 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis aller Zeiten.