06. Oktober, 2024

Wirtschaft

Historischer Streik bei Samsung: Mitarbeitende fordern höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen

Historischer Streik bei Samsung: Mitarbeitende fordern höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen

Beim führenden Hersteller von Speicherchips und Smartphones, Samsung, haben Tausende von Beschäftigten in Südkorea die Arbeit niedergelegt. Über 6.000 Mitglieder der Hauptgewerkschaft versammelten sich zum Beginn eines dreitägigen Streiks vor einer Produktionsstätte in Hwaseong, südlich von Seoul. Ihre Forderungen umfassen höhere Gehälter, zusätzliche Sonderzahlungen und eine verbesserte Urlaubspolitik. Dies markiert den ersten Streik dieser Art in der 55-jährigen Geschichte des Unternehmens.

Zum Protest aufgerufen hatte die Nationale Gewerkschaft von Samsung Electronics (NSEU), die nach eigenen Angaben rund 30.000 Mitglieder zählt, was etwa 24 Prozent der Gesamtbelegschaft entspricht. Laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap nahmen an der Kundgebung auch über 5.200 Beschäftigte aus dem Halbleiterbereich teil. Die Gewerkschaft warnte vor möglichen Produktionsausfällen, während das Management sich bislang nicht offiziell dazu geäußert hat.

Seit Januar führen beide Seiten Verhandlungen über bessere Arbeitsbedingungen, bisher jedoch ohne Erfolg. Ein Angebot der Arbeitgeberseite über eine Lohnerhöhung von 5,1 Prozent wurde von der Gewerkschaft abgelehnt. Diese fordert zusätzlich ein gerechteres Bonus-System sowie einen extra bezahlten Urlaubstag. Sollte es keine Fortschritte in den Verhandlungen geben, droht die Gewerkschaft mit weiteren Streiks in der kommenden Woche.

Jahrzehntelang stand Samsung im Verdacht, eine gewerkschaftsfeindliche Politik zu verfolgen. Vor vier Jahren versprach die Unternehmensführung jedoch, das Recht der Beschäftigten auf Gewerkschaften, Tarifverhandlungen und friedliche Versammlungen anzuerkennen.