Bulgarien und Rumänien sind nun vollständig in den grenzkontrollfreien Schengen-Raum integriert. Anlässlich des Jahreswechsels wurden die Kontrollen an den Landgrenzen offiziell aufgehoben, nachdem sie bereits zuvor an den Seegrenzen und Flughäfen eingestellt worden waren. Beide Länder sind seit ihrem EU-Beitritt am 1. Januar 2007 Teil der Europäischen Union. Der bulgarische Regierungschef Dimitar Glawtschew würdigte dieses Ereignis an der Grenze zu Griechenland als „historisch“. An der rumänisch-bulgarischen Grenze wurden die Feierlichkeiten mit hochrangigen Vertretern der Innenministerien begangen. In der Silvesternacht fanden ebenfalls feierliche Zeremonien an der rumänisch-ungarischen Grenze statt, begleitet von ranghohen Polizeibeamten. Reisende mit Auto oder Zug zwischen Rumänien und Ungarn sowie zwischen Bulgarien und Griechenland können an den bisherigen Grenzübergängen nun ohne Dokumentenprüfung passieren. Diese Entwicklungen beinhalten auch eine Reduktion der Kontrollen an den 14 offiziellen Übergängen zwischen Bulgarien und Rumänien, wobei künftig nur noch sporadische Kontrollen durchgeführt werden sollen. Der fehlende Zugang zum Schengen-Raum zeigte bisher finanzielle Auswirkungen, die Bulgarien laut dem Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss (EESC) jährlich über 834 Millionen Euro kosteten. Rumänien erlitt noch höhere Einbußen mit 2,32 Milliarden Euro jährlich und einem zusätzlichen Verlust von 90 Millionen Euro für Transportunternehmen aufgrund von Grenzverzögerungen. Mit dem Beitritt von Bulgarien und Rumänien umfasst der Schengen-Raum jetzt 29 Länder. Trotz der Freude über die Erweiterung haben viele Staaten wegen der irregulären Migration erneut Grenzkontrollen eingeführt. Der endgültige Beitritt der beiden Länder verzögerte sich bis zuletzt durch das Veto Österreichs. Doch im Dezember 2024 gab Wien seinen Widerstand auf, da der Außengrenzschutz inzwischen verstärkt wurde. Hunderte Grenzschützer aus verschiedenen Ländern sind nun an die EU-Außengrenze zu Bulgarien und der Türkei entsandt worden, um die Sicherheit zu gewährleisten.