Die Zahlen des US-Finanzministeriums für November zeichnen ein düsteres Bild: Ein Budgetdefizit von 367 Milliarden Dollar markiert einen besorgniserregenden Anstieg von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wesentliche Ursache ist ein kalenderbedingter Effekt, durch den Zahlungen für Sozialversicherungen und Medicare in den November vorgezogen wurden, wodurch die Ausgaben um satte 80 Milliarden Dollar anstiegen. Ohne diesen Effekt hätte das Defizit bei 29 Milliarden Dollar gelegen, 9 Prozent niedriger als im Vorjahr.
Trotz der durch den Kalender bedingten Sondereffekte bleibt festzuhalten: Die Einnahmen und Ausgaben im November erreichten jeweils historische Höchstpunkte. Die Einnahmen stiegen um 10 Prozent auf 302 Milliarden Dollar, während die Ausgaben um 14 Prozent auf 669 Milliarden Dollar wuchsen. Besonders alarmierend ist das kumulierte Defizit der ersten beiden Monate des Fiskaljahres 2025. Dieses erreicht ebenfalls Rekordhöhen und übersteigt sogar die Defizite aus der Zeit der COVID-19-Pandemie deutlich. Mit 624 Milliarden Dollar liegt es rund 64 Prozent über dem Vorjahreszeitraum.
Zu diesem Anstieg tragen neben den vorgezogenen Leistungen auch höhere Einnahmen im Oktober und November 2023 bei. Diese resultierten aus dem Auslaufen von Steueraufschüben infolge von Naturkatastrophen in Kalifornien und anderen Regionen in diesem Jahr. So sanken die bisherigen Jahreseinnahmen um 7 Prozent auf 629 Milliarden Dollar, während die Gesamtausgaben um 18 Prozent auf 1,253 Billionen Dollar kletterten. Der Weg zu einer nachhaltigen Haushaltspolitik scheint so weit entfernt wie nie.