Der mehr als 500 Jahre alte britische Postdienst Royal Mail wird zum ersten Mal in ausländischem Besitz übergehen. Dies wurde möglich, nachdem die britische Regierung die Übernahme durch den tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky genehmigt hat. Kretinsky's EP Group hatte zuvor bereits umfassende Verpflichtungen zur Sicherung der Postdienstleistungen und zur Beibehaltung des Firmensitzes in Großbritannien eingegangen.
Das Geschäft, auf einen Wert von 3,6 Milliarden Pfund beziffert (5,3 Milliarden Pfund einschließlich Schulden), wurde bereits im Mai vereinbart. Die Zustimmung der Regierung war notwendig, da Royal Mail eine bedeutende Rolle im britischen Kommunikationsnetz spielt.
Interessanterweise wird die Regierung eine sogenannte „Goldene Aktie“ in der Royal Mail erhalten, was ihr Mitspracherecht bei wichtigen Unternehmensentscheidungen sichert. Wirtschaftsminister Jonathan Reynolds lobte die geplante Übernahme als Gewinn für Großbritannien, die Mitarbeiter der Royal Mail und deren Kunden.
Daniel Kretinsky äußerte sich ebenfalls positiv und betonte die zahlreichen und beispiellosen Zugeständnisse, die gemacht wurden, um die Bedeutung der Royal Mail als Institution und ihrer Dienstleistungen zu würdigen. Die Übernahme könnte Anfang 2025 vollzogen werden.
Zu den bereits gemachten Zusagen gehört, dass der Markenname, der Hauptsitz und die Steueransässigkeit der Royal Mail in den nächsten fünf Jahren unverändert bleiben. Außerdem sollen die universellen Dienstleistungspflichten des Unternehmens geschützt und die Anerkennung der Gewerkschaften sowie Verhandlungen mit diesen für mindestens fünf Jahre fortgesetzt werden.