Kurz vor dem Wechsel im Weißen Haus hat der scheidende US-Präsident Joe Biden ein Zeichen im Kampf gegen den Klimawandel gesetzt: Ein historischer Besuch im brasilianischen Amazonasgebiet soll das Engagement der USA unterstreichen. Biden ist der erste amtierende US-Präsident, der das Gebiet rund um Manaus besichtigt hat, bevor er am G20-Gipfel in Rio de Janeiro teilnimmt. Diese symbolträchtige Reise wird jedoch von der baldigen Amtsübernahme Donald Trumps überschattet, der eine ganz gegensätzliche Klimapolitik verfolgt. Der riesige Regenwald im Amazonasgebiet, oft als „grüne Lunge“ der Erde bezeichnet, spielt eine entscheidende Rolle im globalen Klimasystem. Er bindet große Mengen CO2, wird aber zunehmend durch Abholzung und Brände bedroht. Umweltorganisationen warnen davor, dass bei bereits 20 Prozent zerstörter Waldfläche ein Kipppunkt naht, der den Regenwald unwiderruflich verändern könnte. Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat jedoch Maßnahmen angekündigt, um den Umwelt- und Klimaschutz zu stärken, was Hoffnung vermittelt. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die Politik unter einer neuen US-Regierung entfalten wird. Angesichts Bidens ehrgeiziger Klimaziele, zu denen die Unterstützung des Amazonas-Fonds mit zusätzlichen 50 Millionen US-Dollar gehört, macht sich der US-Präsident für nachhaltigen Klimaschutz stark. Darüber hinaus plant er, den 17. November zum Internationalen Tag des Naturschutzes zu erklären. Doch während Bidens Visionen, wie die Reduzierung der nationalen CO2-Emissionen auf null bis 2050, viele Anhänger finden, steht das drohende Ende seiner Amtszeit für eventuell bevorstehende Rückschritte. Mit Trumps bevorstehendem Einzug ins Weiße Haus erhöht sich das Risiko, dass die USA erneut das Pariser Klimaabkommen verlassen könnten. Sein Fokus auf fossiler Energie steht im Kontrast zu Bidens Klimapolitik und könnte die klimapolitische Landschaft der USA erneut drastisch verändern. Die kommende G20-Veranstaltung könnte für Biden eine letzte Gelegenheit sein, internationale Partnerschaften zu festigen und an seinem klimapolitischen Vermächtnis zu arbeiten.