31. März, 2025

Politik

Historische Koalitionsbildung in Grönland: Ein politisches Bündnis als Antwort auf äußere Herausforderungen

Historische Koalitionsbildung in Grönland: Ein politisches Bündnis als Antwort auf äußere Herausforderungen

Die politische Landschaft Grönlands erlebt derzeit eine außergewöhnliche Transformation: Eine breite Regierungskoalition unter der Führung von Jens-Frederik Nielsen von der sozialliberalen Partei Demokraatit soll die größte autonome Insel der Welt in eine neue Ära führen. Diese Allianz wurde kürzlich in der Hauptstadt Nuuk ins Leben gerufen, als sich die Spitzen von vier der fünf im Parlament vertretenen Parteien zu einer historischen Zusammenarbeit verpflichteten. Interessanterweise fiel die Bekanntgabe dieser Koalition mit dem Besuch von US-Vizepräsident J.D. Vance auf einem Militärstützpunkt im nördlichen Grönland zusammen. In Reaktion auf die wiederholten Besitzansprüche des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump verkündeten die Koalitionäre ihre Entschlossenheit, die Interessen Grönlands zu wahren und sich gleichzeitig gegen äußeren Druck zu vereinen. Nielsen betonte in seiner Ansprache, dass in dieser herausfordernden Zeit Einheit und Zusammenarbeit unerlässlich seien. Mit der Unterstützung der Parteien Inuit Ataqatigiit (IA), Siumut und Atassut verfügt die neue Regierung über eine deutliche Mehrheit im Parlament, dem Inatsisartut. Nur die Partei Naleraq, die auf eine schnelle Loslösung von Dänemark drängt, bleibt in der Opposition. Während Nielsen neue Aufgaben als Regierungschef übernimmt, wird der bisherige Regierungschef Múte B. Egede dem Kabinett als Finanz- und Steuerminister weiterhin angehören. Die Zusammenarbeit dieser vier Parteien verleiht der neuen Regierung 23 der insgesamt 31 Sitze im Parlament. Dies gewährleistet eine starke Dreiviertelmehrheit, sodass die offizielle Bestätigung der neuen Regierung durch das Parlament als reine Formalität gilt. Die politische Dynamik verspricht, in den kommenden Monaten und Jahren die Weichen für die Zukunft Grönlands neu zu stellen.