20. April, 2025

Technologie

Historisch: Erster Transatlantikflug mit nachhaltigem Luftfahrttreibstoff

Historisch: Erster Transatlantikflug mit nachhaltigem Luftfahrttreibstoff

Die britische Regierung verkündete heute, dass erstmals eine vollständig mit Sustainable Aviation Fuel (SAF) betriebene Passagiermaschine über den Atlantik fliegt. Das Verkehrsministerium in London bezeichnete den Flug als "Beginn der Zukunft des Fliegens". Der Flug sollte am Dienstagmittag vom Londoner Flughafen Heathrow nach New York starten.

Die Luftfahrtbranche steht aufgrund des Klimawandels unter großem Druck. Laut Schätzungen trägt die Luftfahrt rund 2,5 Prozent der globalen CO2-Emissionen bei, mehr als Deutschland, das zu den zehn größten CO2-Verursachern der Welt gehört. Aus diesem Grund setzt die Branche neben effizienteren Triebwerken und Ausgleichsmaßnahmen verstärkt auf SAF. Der Begriff umfasst alle Treibstoffe, die nicht aus fossilen Brennstoffen hergestellt werden und nachhaltig sind. So kann SAF zum Beispiel aus Frittenfett, Schlacht- und Fischabfällen sowie Pflanzenölen und ihren Reststoffen hergestellt werden.

Dieser historische Transatlantikflug zeigt, wie die Luftfahrtindustrie dekarbonisiert werden kann und es möglich ist, die Emissionen deutlich zu reduzieren, sagte der britische Verkehrsminister Mark Harper. Sowohl Harper als auch Virgin-Gründer Richard Branson und der CEO von Virgin Atlantic, Shai Weiss, wollten an Bord sein. Die britische Regierung hat das Vorhaben mit einer Million Pfund unterstützt. Zuvor hatte die britische Flugaufsichtsbehörde mehrere Tests durchgeführt. Großbritannien plant den Bau von insgesamt fünf SAF-Werken bis 2025.

Vor Kurzem führte das US-Unternehmen Gulfstream Aerospace den nach eigenen Angaben ersten vollständig mit SAF betriebenen Transatlantikflug eines Businessjets durch.

Die Aviation Environment Federation kritisierte die Aussage von Verkehrsminister Harper, die Technologie werde "Fliegen ohne Schuldgefühle Wirklichkeit werden lassen", als schlechten Witz. SAF macht weltweit etwa 0,1 Prozent des Flugtreibstoffs aus, und es wird eine Herausforderung sein, den Anteil in einem nachhaltigen Maßstab zu steigern.