In einer kürzlich aufgekommenen Debatte erhob AfD-Chefin Alice Weidel die provokante Behauptung, Adolf Hitler sei in Wahrheit ein Kommunist gewesen. Diese Aussage wurde vom Leiter des Münchner Instituts für Zeitgeschichte, Andreas Wirsching, scharf zurückgewiesen. Er bezeichnete sie als 'historisch grundfalsch' und machte klar, dass solche Thesen häufig in rechtsextremen Kreisen verbreitet würden.
Die Vorstellung, Hitler sei ein Kommunist, sei zynisch und politisch irreführend, erklärte Wirsching weiter. Unter Hitlers Regime wurden nicht nur Kommunisten, sondern auch Sozialdemokraten und Gewerkschafter verfolgt und ermordet. Hitler selbst war seit mindestens 1919 ein erklärter Antisemit und militanter Gegner des Kommunismus, dessen politische Ausrichtung keineswegs linke Ideale verfolgte.
Alice Weidel hatte in einem Gespräch auf der Plattform X mit US-Technologie-Milliardär Elon Musk behauptet, Hitlers Politik habe sozialistische und kommunistische Züge getragen. Weidel argumentierte, dass Nationalsozialisten, wie der Name schon sage, Sozialisten gewesen seien, und Hitler Unternehmen verstaatlicht habe sowie hohe Steuern erhob.
Dem widerspricht Wirsching energisch: Die deutsche Privatwirtschaft blieb unter Hitler formal unangetastet, wenngleich sie durch dirigistische Maßnahmen in den Dienst der Kriegswirtschaft gestellt wurde. Das Ausnutzen antikapitalistischer Rhetorik seitens der NSDAP sei ein bekannter Täuschungsversuch. Historisch belegt ist vielmehr, dass zahlreiche Privatunternehmen im Dritten Reich enorm profitierten.
Die Verleumdung Hitlers als 'links' sei ein taktisches Manöver, um Rechtsextreme von der Kollaboration mit dem Nationalsozialismus reinzuwaschen, so der Geschichtsprofessor. Solche Fehlinformationen dienten der Verschleierung rechter Ideologien und seien Teil eines infamen Propagandakonzepts.