Hisbollah prüft US-Friedensvorschlag mit Vorbehalten

Die libanesische Hisbollah-Miliz hat den US-Vorschlag für eine Waffenruhe mit Israel einer genauen Prüfung unterzogen. Laut ihres Anführers, Naim Kassim, stieß der Plan allerdings auf Vorbehalte, da man die Souveränität des Libanon nicht gefährden wolle. In einer im Fernsehen übertragenen Rede betonte Kassim, dass eine mögliche Vereinbarung diesen Aspekt respektieren müsse. Ein zentraler Diskussionspunkt im aktuellen Entwurf scheint das Recht Israels auf Selbstverteidigung zu sein, das für die Hisbollah nicht akzeptabel ist. Kassim machte deutlich, dass die Verhandlungen zwar fortgeführt werden, die Miliz jedoch ihre militärischen Aktivitäten währenddessen nicht einstellen werde. "Unabhängig von den Kosten bleiben wir aktiv", betonte Kassim. Der Ausgang der Gespräche hänge nun entscheidend von der Reaktionsbereitschaft Israels und der "Ernsthaftigkeit" des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu ab. Die Frage, wo sich Kassim derzeit befindet, bleibt offen. Nach der Ermordung seines Vorgängers Hassan Nasrallah Ende September hat er mehrfach Reden gehalten und wurde kürzlich zum neuen Anführer der Hisbollah ernannt.