Die libanesische Hisbollah hat als Reaktion auf den Tod eines hochrangigen Kommandeurs mehr als 200 Raketen und 20 Drohnen auf Israel abgeschossen. Nach Angaben der israelischen Streitkräfte kam dabei ein israelischer Reservist im Rang eines Majors ums Leben. Der getötete Hisbollah-Kommandeur war laut dem israelischen Militär für Raketenangriffe auf Israel verantwortlich.
Unterstützt vom Iran, erklärt die Hisbollah, die Angriffe erst bei einer Waffenruhe im Gaza-Krieg einzustellen. Die Organisation agiere in Solidarität mit der Hamas, so Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah. Letztere löste den aktuellen Gaza-Konflikt am 7. Oktober durch Angriffe auf Israel aus.
Es gibt jedoch Bewegung in den Friedensverhandlungen, die durch den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu beflügelt wurden. Er hat ein Verhandlungsteam entsandt, um indirekte Gespräche mit der Hamas fortzusetzen. Ein Hamas-Vorschlag liegt vor, jedoch sind die Einzelheiten nicht bekannt. Vermittlerstaaten wie die USA, Katar und Ägypten wirken unterstützend bei den Verhandlungen mit.
Trotz intensiver Gefechte an der Grenze zum Libanon bleibt ein umfassendes Abkommen in weiter Ferne. Israel verlangt die vollständige Zerschlagung der Hamas und verweigert einen dauerhaften Rückzug aus dem Gazastreifen. Es betont, dass der Krieg erst mit der Erreichung all dieser Ziele enden werde.
Die Lage verschärft sich auch im Norden Israels. Rund 200 Geschosse und über 20 Drohnen wurden als Vergeltung für die Tötung des Hisbollah-Kommandeurs identifiziert. Die israelische Armee greift als Gegenmaßnahme die Abschussorte im Libanon an.
Die libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete den Tod eines weiteren Zivilisten in Hula, verursacht durch einen israelischen Angriff. Auch eine Frau wurde verletzt. Hisbollah-Funktionär Hashim Safieddine kündigte weitere Vergeltungsmaßnahmen an.
Israel und die Hisbollah liefern sich seit Beginn des Gaza-Kriegs fast täglich Gefechte mit steigender Intensität. Beobachter befürchten, dass dies in einen regionalen Konflikt münden könnte. Der Iran, Verbündeter der Hisbollah und Hamas, ist auch involviert. Israel übt Druck auf die Hisbollah aus, sich in den vom Libanon entfernt liegenden Bereich zurückzuziehen, um eine vorgeschriebene UN-Resolution umzusetzen.