07. Juli, 2024

Politik

Hisbollah-Angriffe auf Israel: Eskalation im Nordkonflikt

Hisbollah-Angriffe auf Israel: Eskalation im Nordkonflikt

Die libanesische Hisbollah-Miliz hat als Reaktion auf die Tötung eines ranghohen Kommandeurs mehr als 200 Raketen und 20 Drohnen auf Israel abgefeuert. Der Getötete war laut israelischem Militär für eine Abteilung verantwortlich, die Raketenangriffe auf Israel koordiniert hatte. Die Hisbollah erklärte, dass die Angriffe aus Solidarität mit der palästinensischen Hamas erfolgen und nur dann beendet würden, wenn es eine Waffenruhe im Gaza-Konflikt gäbe.

Die Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sowie einen Austausch von Geiseln gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen kommen langsam wieder in Bewegung. Eine hochrangige israelische Delegation ist in Kairo, Ägypten, eingetroffen, um an entsprechenden Abkommen zu arbeiten. Ein von der Hamas vorgelegter Vorschlag wird zurzeit von Israel geprüft. Die Vermittlerstaaten USA, Katar und Ägypten haben diesen Entwurf übermittelt, wobei der genaue Inhalt bisher nicht bekannt ist.

Israel bleibt bei seiner harten Linie und lehnt ein vollständiges Kriegsende sowie einen Rückzug aus dem Gazastreifen ab. Ein Abkommen scheiterte bislang an den Forderungen der Hamas. Israel betont, dass der Krieg erst dann beendet wird, wenn alle Ziele, einschließlich der Zerschlagung der Hamas und Befreiung aller Geiseln, erreicht sind. Momentan werden im abgeriegelten Gazastreifen noch etwa 120 Geiseln vermutet.

Im Norden Israels ertönten mehrmals die Sirenen, nachdem rund 200 Geschosse und über 20 Drohnen auf israelisches Gebiet abgefeuert wurden. Das israelische Militär reagierte mit Gegenangriffen auf Abschussorte im Libanon, wobei es zu Opfern kam. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von einer getöteten Person und einer verletzten Frau bei den Angriffen.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs haben die militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Hisbollah an Intensität zugenommen. Israel setzt auf politischen und militärischen Druck, um die Hisbollah dazu zu bringen, sich hinter den 30 Kilometer von der Grenze entfernten Litani-Fluss zurückzuziehen, wie es eine UN-Resolution verlangt. Die Sorge wächst, dass der Konflikt zu einem regionalen Krieg eskalieren könnte, insbesondere aufgrund der Verstrickungen des Irans in Syrien, Irak und Jemen sowie der Unterstützung der Hisbollah und Hamas.