Ein Präsident wie kein anderer
Es ist ein politisches Comeback, das selbst eingefleischte Trump-Kritiker erstaunt: Heute um 12 Uhr wird Donald Trump als 47. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt.
Begleitet von einem Sturm aus Kontroversen, schockierenden Personalentscheidungen und einer kompromisslosen Agenda, signalisiert Trumps Rückkehr eine Ära der politischen Radikalität.
Nach seinem Sieg 2016 und einer turbulenten ersten Amtszeit ist diesmal alles anders – zumindest behauptet das sein Team. „Kein Drama, nur Ergebnisse“, verspricht Susie Wiles, die neue Stabschefin des Präsidenten, die im Hintergrund die Fäden zieht.
Trumps neue Spielregeln
Der Fokus liegt auf bedingungsloser Loyalität. Von 4000 zu besetzenden Regierungspositionen hat Trumps Team bereits 2000 Posten vergeben – ein Rekord, der zeigt, wie gut vorbereitet die „Trump-Maschine“ diesmal ist.
Dabei spielt Ideologie kaum eine Rolle, sondern vielmehr, ob die neuen Köpfe den „America First“-Kurs des Präsidenten mittragen.
Ein besonders umstrittener Neuzugang ist Elon Musk, der nicht nur Trumps Wahlkampf mit 275 Millionen Euro unterstützte, sondern auch eine führende Rolle bei der Effizienzsteigerung der amerikanischen Bürokratie übernehmen soll. Kritiker werfen ihm vor, die strikte Privatisierung staatlicher Aufgaben voranzutreiben – ein Ansatz, der nicht ohne soziale Folgen bleiben dürfte.
Ein Rachefeldzug gegen alte Feinde
Trump bleibt Trump. Schon vor seiner Amtseinführung machte er deutlich, dass er politische Gegner nicht verschonen wird. Besonders hart trifft es Liz Cheney, die ehemalige republikanische Abgeordnete, die Trumps Impeachment unterstützte. „Cheney muss ins Gefängnis“, verkündete der Präsident auf seiner Plattform Truth Social.
Pam Bondi, die neue Justizministerin, bleibt bei solchen Drohungen auffallend vage. Dennoch zeigt ihre Ernennung, dass Trumps Fokus auf Loyalität über parteipolitische Differenzen hinweggeht.
Außenpolitik: Härte, Isolation, Zölle
In der Außenpolitik verfolgt Trump einen kompromisslosen Kurs: „America first“ wird nicht nur zur Maxime, sondern zur Checkliste. Internationale Organisationen, multilaterale Abkommen und selbst langjährige Allianzen wie die NATO werden auf ihre Vereinbarkeit mit US-Interessen überprüft.
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Besonders explosiv: Trumps Pläne, Grönland unter amerikanische Kontrolle zu bringen, und seine Idee, Kanada als 51. Bundesstaat aufzunehmen.
Ein zentrales Werkzeug seiner Politik wird die Einführung von Zöllen sein. „Zölle sind besser als Liebe“, betonte Trump mehrfach in Wahlkampfveranstaltungen. Dabei ist unklar, ob er tatsächlich 20 Prozent auf alle Importe erheben will oder sich auf sicherheitsrelevante Güter beschränkt.
Innenpolitische Herausforderungen
Die größte Herausforderung für Trump bleibt die Umsetzung seiner Agenda. Zwar kann er mit Exekutivverordnungen schnell handeln, doch viele seiner Pläne – wie etwa die Abschiebung von 13 Millionen Migranten – erfordern die Zustimmung des Kongresses.
Die Republikaner sind zwar in der Mehrheit, doch die Partei ist gespalten. Besonders der rechte Flügel der Partei könnte sich als Stolperstein erweisen, da viele Abgeordnete eigene Vorstellungen von Trumps „goldenem Zeitalter“ haben.