Der Ölmarkt könnte sich langsam stabilisieren, wie John Hess, CEO der Hess Corporation, auf der Goldman Sachs Energy, CleanTech and Utilities Conference verlautete. Die Nachfrage übertrifft Erwartungen, während die Lagerbestände von anfänglich prognostizierten eine Million auf nunmehr 500.000 Barrel pro Tag schrumpfen. Das deutet auf eine Marktverengung hin, trotz Chinas Wirtschaftsproblemen und gesteigerter Produktion von Nicht-OPEC-Ländern. Eine spannende Entwicklung ist Hess' Joint Venture mit Exxon Mobil und CNOOC in Guyana, das die Offshore-Aktivitäten intensivieren soll. Bis 2027 sind dort sechs Förderplattformen geplant, um auf erstaunliche 11 Milliarden Barrel Reserven zugreifen zu können.
Doch nicht nur in Guyana sieht Hess Chancen. Das Engagement im Schieferöl bleibt stabil, mit einer Produktion von 200.000 Barrel täglich, die für das nächste Jahrzehnt gesichert scheint. Laut Hess ist Effizienz aktuell das große Thema, was auf einen reiferen Schieferölmarkt hindeutet. Trotz allem bleibt die Branche voller Spannungen. So trifft Chevrons 53-Milliarden-Dollar-Angebot zur Übernahme von Hess auf Widerstand, da Exxon und CNOOC Rechte an den Ressourcen in Guyana geltend machen. Die Entscheidung in diesem Schiedsverfahren wird Ende des dritten Quartals erwartet und dürfte spannend werden.
Für Anleger ist die Lage bei Hess geprägt von Resilienz und einer langfristig ausgerichteten Strategie. Ob in Guyana, im Schieferöl oder im Umgang mit geopolitischen Risiken – Hess scheint gut aufgestellt für die Zukunft. Sollte die Fusion alle Hürden nehmen, könnte sie zusätzliches Potenzial erschließen. Bis dahin bleibt der Energiemarkt ein hart umkämpftes Feld und Hess hält dabei einige der stärksten Karten in der Hand.