07. September, 2024

Health

Kampf dem Herztod: Berliner Charités neuer 70 Mio. € Plan

Prävention als Schlüssel: Das neue Herzforschungszentrum der Charité setzt auf modernste Technologie und personalisierte Medizin.

Kampf dem Herztod: Berliner Charités neuer 70 Mio. € Plan
Alarmierende Todeszahlen durch Herzinfarkte: Die Charité Berlin antwortet mit High-Tech und Genetikforschung. Kann moderne Technologie wirklich Leben retten oder sind wir Versuchskaninchen?

In Deutschland stellen Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Haupttodesursache dar. In Berlin bereitet die Charité, eines der führenden medizinischen Forschungszentren Deutschlands, einen bahnbrechenden Fortschritt dazu vor.

Das kürzlich angekündigte „Friede Springer Cardiovascular Präventionszentrum“ wird in den nächsten Jahren mit einer beeindruckenden Summe von bis zu 70 Millionen Euro von der Friede-Springer-Stiftung unterstützt. Dieses Zentrum verspricht, das Verständnis und die Behandlung von Herzkrankheiten grundlegend zu verändern.

Die Zeitbombe in unserer Brust

Jedes Jahr fallen in Deutschland etwa 220.000 Menschen Herz-Kreislauf-Erkrankungen zum Opfer, davon sterben 46.000 an den Folgen eines akuten Infarkts. Diese alarmierenden Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit einer effektiven Prävention und Behandlung.

Prof. Ulf Landmesser, Direktor der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Intensivmedizin am Deutschen Herzzentrum der Charité, ist der wissenschaftliche Leiter des neuen Zentrums. Er vertritt die Auffassung, dass viele dieser Todesfälle vermeidbar wären, wenn Risikofaktoren früher erkannt und behandelt würden.

Das neue Zentrum wird sich auf drei Hauptforschungsgebiete konzentrieren: Genetik, digitale Überwachung und gezielte medizinische Interventionen. Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Bildgebung und die Entwicklung von tragbaren Geräten, die kontinuierlich Gesundheitsdaten liefern, können Ärzte frühzeitig problematische Veränderungen im Herz-Kreislauf-System erkennen.

Genetik: Ein Fenster in unsere Zukunft

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der genetischen Forschung. Bestimmte Gene können erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten anzeigen. Durch die Identifikation dieser genetischen Marker können individuelle Präventionsstrategien entwickelt werden, die auf die persönliche Genetik des Patienten abgestimmt sind.

Geplant ist, dass das Zentrum Ende 2025 seine Türen öffnet und sich über 1200 Quadratmeter erstreckt. Neben hochmodernen Laboren wird es auch neueste Bildgebungsgeräte beherbergen, die entscheidend sind für die Früherkennung und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Prof. Landmesser betont, dass neben den Fortschritten in der Medizintechnik auch das persönliche Engagement jedes Einzelnen von entscheidender Bedeutung ist. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, eine gesunde Lebensweise und das Bewusstsein für die eigenen Risikofaktoren sind essenziell, um Herzinfarkten vorzubeugen.