Die Aktie von Hertz Global Holdings geriet am Dienstag zunächst stark unter Druck, nachdem der Autovermieterriese einen enttäuschenden Quartalsbericht für das dritte Quartal vorgelegt hatte. Nach einem anfänglichen Sturz um bis zu 11,9 Prozent erholte sich die Aktie jedoch überraschend und verzeichnete einen Anstieg von 9,2 Prozent. Ursächlich für die Besorgnis der Anleger war ein Umsatzrückgang von 5 Prozent auf 2,58 Milliarden US-Dollar, womit die erwarteten 2,7 Milliarden US-Dollar verfehlt wurden. Zudem musste Hertz eine Wertberichtigung in Höhe von 1 Milliarde US-Dollar verkraften, die auf rückläufige Restwerte in der Flotte zurückzuführen war, insbesondere aufgrund einer intensiven Ausrichtung auf Elektrofahrzeuge. Diese Entwicklung stellte sich für Hertz als problematisch heraus, da sowohl die Wiederverkaufswerte als auch die Nachfrage nach E-Fahrzeugen hinter den Erwartungen zurückblieben. Die adjustierten Gewinne vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) sanken von einem Gewinn von 359 Millionen US-Dollar im Vorjahresquartal auf einen Verlust von 157 Millionen US-Dollar. Als Resultat verzeichnete Hertz einen Verlust von 0,68 US-Dollar pro Aktie, was unter dem Konsens von 0,50 US-Dollar Verlust lag. CEO Gil West erklärte, dass das Unternehmen an seiner „Back-to-Basics-Strategie“ festhält, doch es bleibt „noch Arbeit zu erledigen“. Trotz der unklaren Gründe für die Erholung der Aktie setzten einige Investoren offenbar darauf, dass der Höhepunkt der Neuausrichtung von Hertz überschritten ist. Insbesondere, da die Hertz-Aktie in der Nähe historischer Tiefststände gehandelt wird und mit einem niedrigen Kurs-Umsatz-Verhältnis von etwa 0,1 bewertet ist. Sollte das Unternehmen wieder profitabel werden, wäre ein deutlicher Anstieg der Aktie wahrscheinlich. Hertz plant den Verkauf von 30.000 E-Fahrzeugen bis Ende des Jahres und erwartet, die Flottenerneuerung bis Ende 2025 abzuschließen. Auch das zyklische Geschäft der Autovermietung, beeinflusst von Wirtschaftsaktivität und Reiseaufkommen, könnte bei einem wirtschaftlichen Aufschwung für Hertz von Vorteil sein. Die Herausforderungen bleiben bestehen, doch die Chancen für die Aktie sind gegeben, insbesondere bei einer Wiederbelebung der Geschäfts- und Konsumausgaben.