09. Januar, 2025

Märkte

Hersheys Kakaobiegehr: Ein süßes Dilemma an den Terminmärkten

Hersheys Kakaobiegehr: Ein süßes Dilemma an den Terminmärkten

Der US-amerikanische Schokoladenhersteller Hershey hat bei der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) eine bemerkenswerte Ausnahmegenehmigung beantragt: Das Unternehmen möchte eine außergewöhnlich große Menge Kakao von den ICE-Beständen erwerben, eine Menge, die weit über den aktuellen Begrenzungen liegt. In einem Bericht von Bloomberg News wird detailliert beschrieben, dass Hershey um die Erlaubnis bittet, 90.000 metrische Tonnen Kakao von den zertifizierten ICE-Beständen mithilfe von Futures-Kontrakten zu beziehen. Dies entspricht 9.000 Kontrakten, während das gegenwärtige Limit der CFTC bei 4.900 Kontrakten liegt. Bei einer Anfrage von Reuters gab sich Hershey zugeknöpft und erklärte lediglich, dass es für seine Kakao-Bedürfnisse im Jahr 2025 gut gerüstet sei. Die Hershey-Aktien verzeichneten in der Späthandelsphase des Mittwochs einen Rückgang von 2,6 %. Der führende US-amerikanische Regulator im Bereich Future-Handel, die CFTC, kommentierte die Angelegenheit nicht. Aus dem Bloomberg-Bericht geht allerdings hervor, dass Anwalt Joshua Sterling von der Kanzlei Milbank LLP Hershey bei diesem Vorstoß unterstützt. Sterling, ein ehemaliger CFTC-Mitarbeiter, äußerte sich ebenfalls nicht zu dem Antrag. Ein US-Kakaobroker warnte, dass die Genehmigung eines derart umfangreichen Kaufs die Bestände der ICE-Depotstellen leeren würde. Die aktuellen Bestände in New York belaufen sich auf etwa 61.000 Tonnen, während in London rund 21.000 Tonnen lagern. Der Broker betonte, dass eine solche Maßnahme die Liquidität am Terminmarkt deutlich beeinträchtigen würde, was sich negativ auf andere Marktteilnehmer auswirken könnte. Ein anderer Broker in New York zeigte sich skeptisch gegenüber der Aussicht auf eine Ausnahmegenehmigung und äußerte die Erwartung, dass die CFTC keine 9.000 Kontrakte genehmigen werde.