08. September, 2024

Wirtschaft

Hermès brilliert am Luxusgütermarkt trotz wirtschaftlicher Herausforderungen

Hermès brilliert am Luxusgütermarkt trotz wirtschaftlicher Herausforderungen

Der französische Luxusgigant Hermès hat im zweiten Quartal eine bemerkenswerte Leistung gezeigt und seine schwächelnde Konkurrenz weit hinter sich gelassen. Trotz einer globalen Abkühlung der Luxusgüternachfrage konnte Hermès dank seiner Fokussierung auf die wohlhabendsten Kunden glänzen.

In Japan haben besonders Reisende aus China und anderen Ländern den schwachen Yen genutzt, um Luxus-Handtaschen zu erwerben. Diese starken Zahlen honorierten die Anleger mit einem Kursplus. Obwohl die Schweizer Großbank UBS das Kursziel für Hermès von 2626 auf 2510 Euro gesenkt hat, bleibt die Einstufung weiterhin bei „Buy“. Für Analystin Zuzanna Pusz brachte das solide erste Halbjahr eine gewisse Erleichterung, besonders angesichts des turbulenten Starts der Berichtssaison im Luxusgütersektor.

Am Freitag stieg die Aktie von Hermès zuletzt um rund 3,4 Prozent auf 2076 Euro. Im ersten Halbjahr überraschte der Hersteller von Kelly- und Birkin-Handtaschen mit einem Umsatzplus von rund 15 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro, was die Erwartungen der Analysten übertraf. Der operative Gewinn erhöhte sich um knapp sieben Prozent auf 3,15 Milliarden Euro, lag jedoch etwas unter den Markterwartungen.

Hermès profitiert von einer starken Preissetzungsmacht sowie langen Wartelisten für seine begehrten Produkte, was die Geschäftsergebnisse des Konzerns in der Regel stabiler erscheinen lässt als die der Konkurrenz. Neben Japan, wo Reisende den schwachen Yen ausnutzten, wuchsen alle Regionen zweistellig mit Ausnahme der China umfassenden Region, wo auch viele Reiche die wirtschaftliche Flaute spüren.

Die Ergebnisse von Hermès erscheinen besonders stark im Vergleich zu den enttäuschenden Zahlen von LVMH, dem Eigentümer von Christian Dior und Tiffany & Co., sowie Kering, der Muttergesellschaft von Gucci, die einen schwierigen Umbruch durchläuft.

Einen weiteren Hoffnungsschimmer im Luxusgütersektor lieferte EssilorLuxottica mit seinem Quartalsbericht. Darüber hinaus freuten sich die Anleger über die Nachricht, dass der Facebook-Konzern Meta beim weltgrößten Brillen-Anbieter einsteigen möchte.