Europäische Unternehmen in China sehen sich laut der Europäischen Handelskammer in einem beispiellos unberechenbaren Umfeld. Kammerpräsident Jens Eskelund betonte in Peking die Unsicherheit, die mit der Amtsübernahme von Donald Trump einhergeht. Diese Ungewissheit erschwert die Vorhersage zukünftiger Handelsbeziehungen.
Trumps drohende Zollerhöhungen auf chinesische Waren befeuern den Handelskonflikt zwischen den USA und China weiter. Beide Länder verhängen bereits regelmäßig Sanktionen gegen Firmen aus dem jeweiligen Ausland. Die USA haben Zölle auf Produkte wie E-Autos und Solarzellen eingeführt, während China mit Exportkontrollen für Schlüsselrohstoffe reagiert.
Europäische Firmen in China verspüren den Druck, ihr Geschäft in China vom Rest des internationalen Betriebs abzuschotten, um den chinesischen Regulierungen gerecht zu werden. Besonders betroffen sind der Automobilsektor, die IT- und Telekommunikationsbranche sowie der Gesundheitsbereich. Laut Eskelund versuchen die Unternehmen, sich den speziellen Kundenanforderungen in China anzupassen, was jedoch häufig nicht den erhofften besseren Marktzugang garantiert.
Sicherheitsbedenken chinesischer Käufer zwingen europäische Unternehmen zudem, zu beweisen, dass ihre Produkte den chinesischen Standards entsprechen und auf lokaler Wertschöpfung basieren. Trotz der damit verbundenen hohen Kosten und dem daraus resultierenden Effizienzverlust bleibt diese Strategie für einige Firmen unausweichlich. Die Isolierung von IT-Systemen und Parallelentwicklungen für den chinesischen Markt erhöhen den Aufwand und mindern die globale Wettbewerbsfähigkeit erheblich.