03. Oktober, 2024

Märkte

Herausforderungen für die globale Gasversorgung im kommenden Winter

Herausforderungen für die globale Gasversorgung im kommenden Winter

Die Internationale Energieagentur (IEA) warnt vor möglichen Versorgungsschwierigkeiten auf dem globalen Gasmarkt angesichts steigender Nachfrage und geopolitischer Spannungen. Der Energiebedarf wird in diesem Jahr voraussichtlich um 2,5 Prozent auf ein Rekordvolumen von 4.200 Milliarden Kubikmetern anwachsen, wobei insbesondere Asiens Industrien als Treiber fungieren. Auch für das Jahr 2025 rechnet die IEA mit einem weiteren Anstieg von 2,3 Prozent.

Ein signifikantes Risiko liegt im Auslaufen der Verträge für den Gastransit durch die Ukraine Ende 2024, was ein Ende der russischen Gaslieferungen über diesen Weg nach Europa bedeuten könnte. Die daraus resultierende Notwendigkeit für Europa, mehr Flüssiggas zu importieren, könnte das globale Versorgungsnetz belasten. Flüssiggas spielt eine zentrale Rolle bei der Stabilisierung des Angebots und der Nachfrage weltweit.

Während bestehende Engpässe im Panamakanal und im Roten Meer die Schifffahrt behindern, haben sie bislang nicht zu einer Verringerung des Flüssiggasangebotes geführt. Dennoch verdeutlichen sie die Verwundbarkeit des weltumspannenden Gasmarktes. Die IEA hebt hervor, dass eine größere Flexibilität entlang der Wertschöpfungsketten für Gas und Flüssiggas notwendig ist. Eine Integration des ukrainischen Gasspeichersystems könnte zudem zur Stabilisierung beitragen.

Laut Keisuke Sadamori, Direktor für Energiemärkte und -sicherheit der IEA, sei das Wachstum der Gasnachfrage ein Zeichen für die schrittweise Erholung von der globalen Energiekrise, die die Märkte stark belastet hat. Das Gleichgewicht zwischen Nachfrage und Angebot bleibt jedoch instabil und erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Erzeugern und Verbrauchern, um die Herausforderungen dieser unsicheren Zeiten zu bewältigen.