23. April, 2025

Märkte

Herausforderungen für den deutschen Bierexport: Zölle und Überkapazitäten belasten Brauereien

Die Perspektiven für den Export von deutschem Bier auf Märkte außerhalb Europas trüben sich zunehmend ein. Von besonderer Bedeutung ist hierbei der andauernde Handelskonflikt mit den Vereinigten Staaten, der deutsche Brauereien vor erhebliche Herausforderungen stellt. Seit April 2025 werden für den Export in die USA ein Basiszollsatz von zehn Prozent erhoben, welcher bei der Nutzung von Aluminiumdosen zusätzlich um 25 Prozent ansteigt. Sollte innerhalb der nächsten Monate keine Einigung zwischen der Europäischen Union und den USA erzielt werden, ist im Juli mit einer weiteren Erhöhung der Zollsätze zu rechnen.

Die Exportzahlen deutscher Brauereien verdeutlichen, dass nahezu 20 Prozent der Produktion ihren Weg in internationale Märkte finden. Zu den bedeutendsten Abnehmern zählen Länder wie Italien, China und Russland. Doch angesichts eines dramatischen Rückgangs des Bierabsatzes auf dem Inlandsmarkt bleibt der Exportmarkt nicht unberührt, wodurch deutsche Exporteure gezwungen sind, innovative Strategien zu entwickeln, um die Herausforderungen zu meistern.

Einige namhafte Brauereien wie Veltins und Krombacher bewahren dennoch Ruhe und setzen verstärkt auf stabile Märkte in benachbarten Ländern wie Italien und Spanien. Für Krombacher ist der amerikanische Markt ohnehin von geringerem Interesse, da die dortigen Marktanteile nicht als wesentlich betrachtet werden. Oettinger hingegen verfolgt ehrgeizige Expansionspläne in Asien, um neue Märkte zu erschließen und potenzielle Einbußen in etablierten Absatzmärkten auszugleichen.

Ungeachtet der Herausforderungen auf dem globalen Markt könnten deutsche Konsumenten von einem Preisverfall im Inland profitieren. Die signifikanten Überkapazitäten und der Rückgang der Inlandsnachfrage im vergangenen Jahr haben dazu geführt, dass Handelsketten zunehmend attraktive Angebote offerieren, um Kunden anzulocken. Dies verdeutlicht, dass auch innerhalb des Marktes für etablierte Biermarken ein intensiver Wettbewerb um die Gunst der Konsumenten herrscht.

Der heimische Biermarkt ist unterdessen mit einem alarmierenden Rückgang konfrontiert. Die Absatzzahlen für das erste Quartal des Jahres 2025 sind besorgniserregend schwach. Sollte der Abwärtstrend weiter anhalten, wäre ein außergewöhnlich warmer Sommer erforderlich, um die Verluste, die die Branche erlitten hat, zu kompensieren. Eine konsistente Strategie zur Stabilisierung und Belebung des Binnenmarktes scheint zunehmend notwendig.