06. März, 2025

Wirtschaft

Herausforderungen der Automobilindustrie: Ein Blick auf die Krise und die Zukunft

Herausforderungen der Automobilindustrie: Ein Blick auf die Krise und die Zukunft

Die deutsche Automobilindustrie durchlebt gegenwärtig eine schwere Krise, die auch die Beschäftigten zu spüren bekommen. Eine Analyse der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY zeigt, dass im vergangenen Jahr fast 19.000 Arbeitsplätze verloren gingen. Ende des Jahres 2022 zählten die Unternehmen der Branche noch etwas mehr als 761.000 Beschäftigte, nachdem es ein Jahr zuvor etwa 780.000 waren. Grundlage der Studie waren Daten des Statistischen Bundesamtes und der Agentur für Arbeit, wobei Betriebe mit mindestens 50 Mitarbeitern berücksichtigt wurden. Laut EY-Autoexperte Constantin Gall leidet die Branche unter schwacher Nachfrage, hohen Kosten sowie der doppelten Herausforderung von Verbrennern und Elektroautos. Insbesondere die hohen Investitionen in die Elektromobilität zeigen bisher nicht den erhofften Markterfolg. Zudem belastet der wegbrechende Markt in China die Unternehmen stark. Als Reaktion auf die vielfältigen Schwierigkeiten erwarten Experten weitere Kostensenkungsmaßnahmen seitens der Autobauer, was voraussichtlich zu weiteren Entlassungen führen wird. Der im letzten Jahr verzeichnete Stellenabbau stellt nur den Beginn eines schmerzhaften Reduktionsprozesses dar. Mögliche Produktionsverlagerungen in die USA oder nach China könnten diesen Trend beschleunigen. Dennoch besteht Hoffnung: Autohersteller haben die Probleme erkannt und könnten mittelfristig wieder höhere Margen erzielen. Doch bloße Kostensenkungen reichen nicht aus, um die Herausforderungen nachhaltig zu lösen. Besonders hart trifft es die Zulieferer, bei denen ein weiterer starker Stellenabbau zu erwarten ist. Die stockende Entwicklung der Elektromobilität drückt erheblich auf die Margen der Zulieferindustrie. Die Branchenumsätze sanken im vergangenen Jahr um fünf Prozent, nach einem kontinuierlichen Wachstum in den Jahren zuvor. Der Umsatz des Jahres 2024 wurde auf 536 Milliarden Euro geschätzt. Zahlreiche namhafte Hersteller und Zulieferer, darunter Mercedes-Benz, Porsche, Volkswagen, Bosch, ZF, Schaeffler und Continental, haben bereits Sparprogramme angekündigt. In den kommenden Jahren sind somit deutschlandweit bedeutende Stellenkürzungen zu erwarten.