Herausforderungen an der Wall Street: Zinsanstieg, Ölpreise und Hurrikansorgen belasten Märkte

Zu Beginn der Woche sank die Stimmung an den US-amerikanischen Börsen: Am Montag büßten die großen Aktienindizes jeweils etwa 1% ein und setzten damit einen deutlichen Rückzug von den zuletzt erreichten Rekordhochs fort. Mehrere Entwicklungen drückten auf die Kurse: So stiegen sowohl die langfristigen US-Zinsen als auch die Ölpreise spürbar. Auch der Wirbelsturm Milton gewinnt an Intensität, was zusätzlich für Verunsicherung sorgt. Eine besonders große Aufmerksamkeit erhielten zudem einige Tech-Giganten, die von negativen Schlagzeilen getroffen wurden. Nach einem stärker als erwarteten Jobbericht, der einen Anstieg der Arbeitsplätze um 254.000 auswies und damit die Schätzungen deutlich übertraf, kletterte die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen zurück über die 4%-Marke. Dies markiert den höchsten Stand seit etwa zwei Monaten und löste Befürchtungen über anhaltenden Inflationsdruck und damit möglicherweise ausbleibende Zinssenkungen durch die US-Notenbank aus. Parallel dazu verzeichneten die Ölpreise einen Zuwachs von etwa 4%, angetrieben durch andauernde Spannungen im Nahen Osten zum ersten Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel. Dies könnte potenziell einen erneuten Inflationsanstieg befeuern. Eine Einschätzung von Yardeni Research deutete auf eine gedämpfte Aussicht für weitere Erleichterungen durch die Fed hin, was womöglich länger andauernde höhere Zinsen implizieren könnte. "Nach dem starken Arbeitsmarktbericht vom Freitag könnte die Stimmung dahin kippen, dass keine Eile für weitere Maßnahmen besteht." Technologieriesen standen ebenfalls im Fokus: Eine Herabstufung durch einen Wells-Fargo-Analysten belastete Amazon, dessen Aktien um etwa 3% fielen. Darüber hinaus sanken die Aktien von Alphabet um 2%, nachdem ein Richter das Unternehmen dazu aufforderte, seinen App Store für mehr Wettbewerb zu öffnen – ein Sieg für Epic Games. Ein Blick richtet sich nun auf die beginnende Berichtssaison, in der PepsiCo am Dienstag den Auftakt macht. Die Bilanzen der großen Banken folgen ab Freitag. Entscheidend wird auch der Verbraucherpreisindex (CPI) sein, der am Donnerstag veröffentlicht wird. Dank einer möglichen positiven Überraschung bei der Inflation im letzten Monat könnte diese Woche an den Märkten noch turbulent werden.