16. Januar, 2025

Wirtschaft

Herausforderung Inflation: Deutschland im Preisauftrieb

Herausforderung Inflation: Deutschland im Preisauftrieb

Die Inflationsrate zeigt sich weiterhin unbeeindruckt von den Bemühungen zur Abrundung: Nach einem stetigen Preisanstieg gegen Ende des Vorjahres bleibt eine kurzfristige Entspannung aus. Wirtschaftsexperten prognostizieren, dass der erhöhte CO2-Preis für Kraftstoffe und Heizmittel sowie die verteuerten Konditionen des Deutschlandtickets das Preisniveau auch im neuen Jahr anheizen werden. Eine Umfrage des Münchner Ifo-Instituts hebt hervor, dass viele Unternehmen ein flächendeckendes Anheben ihrer Preise planen.

Die Prognose von Timo Wollmershäuser, dem Konjunkturchef des Ifo-Instituts, sieht in naher Zukunft eine Inflationsrate von etwa 2,5 Prozent voraus, was über dem Ziel von 2,0 Prozent der Europäischen Zentralbank (EZB) liegt. Doch eine Teuerungswelle wie nach dem Ausbruch des russischen Ukraine-Konflikts bleibt bisherigen Einschätzungen zufolge aus, obgleich ein potenzieller Handelsstreit mit den USA unter einer möglichen Präsidentschaft Trumps die Rate beeinflussen könnte.

Bereits im vergangenen Dezember führten steigende Dienstleistungs- und Lebensmittelpreise zur zweithöchsten Inflationsrate des Jahres mit 2,6 Prozent. Nur im Januar 2024 war die Rate mit 2,9 Prozent noch höher. Von Monat zu Monat verzeichnete das Statistische Bundesamt einen Anstieg um 0,5 Prozent.

Dienstleistungen wie Versicherungen und Restaurants verzeichneten im Dezember einen überdurchschnittlichen Anstieg von 4,1 Prozent. Auch Lebensmittel wurden mit einem Plus von 2,0 Prozent deutlich teurer. Energiepreise fielen um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, allerdings schwächte sich dieser Rückgang kontinuierlich ab.

Zum Jahresschluss 2024 fiel die Teuerung auf bescheidenere 2,2 Prozent im Durchschnitt, eine deutliche Milderung im Vergleich zu den Jahren 2022 und 2023, als stark gestiegene Energie- und Lebensmittelpreise die höchsten Teuerungsraten seit der Wiedervereinigung hervorriefen. Für 2025 erwartet die Gemeinschaft der Ökonomen eine moderate Inflationsrate von leicht über zwei Prozent im Jahresmittel.