Die globale Wirtschaft wird zunehmend von einer "Pandemie der mentalen Gesundheit" in Unternehmen beeinflusst, insbesondere im Finanzsektor. Jüngste Untersuchungen von Deloitte zeigen, dass 17 Prozent der Beschäftigten im Finanz- und Versicherungssektor unter den Kernsymptomen von Burnout leiden – gegenüber einem Durchschnitt von 12 Prozent in anderen Branchen. Zudem belaufen sich die jährlichen Kosten schlechter mentaler Gesundheit je Mitarbeiter in diesen Sektoren auf über 5.300 Pfund. Weltweit führen Depressionen und Angstzustände jedes Jahr zu einem Verlust von 12 Milliarden Arbeitstagen, was die globale Wirtschaft eine Billion Dollar kostet, wie die Weltgesundheitsorganisation berichtet. Die steigenden Belastungen, auch durch die Pandemie, verschärfen diese Situation. John Flint, ehemaliger CEO von HSBC, betont die Notwendigkeit, offen über mentale Gesundheit zu sprechen. Wissenschaftler warnen, dass die Herausforderungen der mentalen Gesundheit langfristig wachsen. Eine deutliche Verschlechterung ist besonders bei jungen Menschen zu beobachten. Daher ist es entscheidend, dass Unternehmen das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter fördern. In der Praxis haben Unternehmen, die in die mentale Gesundheit ihrer Mitarbeiter investieren, deutliche Vorteile. Rob Jupp von der Brightstar Group berichtet von einer Produktivitätssteigerung von bis zu 60 Prozent. Forschungen der Universität Oxford bestätigen zudem, dass Wohlbefinden am Arbeitsplatz eng mit der Leistungsfähigkeit eines Unternehmens verknüpft ist. Allerdings besteht die Gefahr, dass aktuelle Fortschritte durch negative gesellschaftliche Trends untergraben werden könnten. Kritiker warnen davor, dass eine ablehnende Haltung gegenüber mentaler Gesundheit Themen zu verhindern droht, dass Betroffene Unterstützung suchen.