Die Krankenkassen blicken auf ein schwieriges Jahr zurück, geprägt von Herausforderungen wie politischen Eingriffen zur Kostenminimierung und sinkenden Gewinnen durch eine verstärkte Inanspruchnahme von Leistungen. Ein weiterer Schock traf die Branche durch ein tragisches Ereignis: Die Ermordung eines Versicherungsexperten löste landesweite Empörung aus und verstärkte den Druck auf Veränderungen innerhalb der Branche. Anleger von Managed-Care-Aktien mussten herbe Verluste hinnehmen. Diese Papiere schnitten 2024 mit einem Minus von 20 Prozent deutlich schlechter als der S&P 500, der um 27 Prozent zulegte, ab. Die Branche sieht sich mit beispiellosen politischen, vergütungs- und nutzungsbedingten Hindernissen konfrontiert. Analysten von Morgan Stanley prognostizieren, dass sich viele dieser Belastungen auch 2025 fortsetzen werden. Insbesondere der Medicare-Advantage-Markt, bei dem Humana einen signifikanten Anteil seiner Einnahmen erzielt, leidet unter den Entwicklungen des Jahres. Auch Aetna, eine weitere große Größe auf diesem Markt, ist betroffen. Während diese Medicare-Pläne zusätzliche Anreize wie Fitnessstudiomitgliedschaften bieten und höhere Rückvergütungen ermöglichen, haben Studien gezeigt, dass die Kosten pro Teilnehmer etwa 300 US-Dollar über den traditionellen Medicare-Kosten liegen. Die Versicherer mussten eine erhöhte Leistungsnutzung hinnehmen, was zu geschmälerten Gewinnen führte. Einige gingen sogar so weit, ihre Provisionen für Makler zu kürzen, was eine breitere Nutzung behindern könnte. Ein wesentliches Barometer für die Ausgabenpolitik der Krankenkassen ist die sogenannte "Medical Loss Ratio" (MLR). Diese Zahl lag 2023 bei Humana bei 88% und stieg 2024 auf 89,2%. Das Affordable Care Act schreibt eine MLR von 80% bis 85% vor, jedoch verzeichneten fast alle Versicherer bereits seit 2023 höhere Zahlen. CVS berichtete beispielsweise für die ersten neun Monate 2024 eine MLR von 95,2% gegenüber 85,7% im Vorjahr.