Der industrieerfahrene deutsche Mittelstand sieht sich gegenwärtig mit herausfordernden wirtschaftlichen Bedingungen konfrontiert. Einer ausgedehnten Umfrage der staatlichen KfW-Bank zufolge verzeichneten die kleinen und mittleren Unternehmen im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang von 4,6 Prozent, was in einem Erlöseinbruch um 246 Milliarden Euro resultierte, sodass die Gesamteinnahmen auf 5,1 Billionen Euro sanken. Trotz Preiserhöhungen blieb ein realer Umsatzrückgang von 10 Prozent bestehen.
Die Umfrage berücksichtigte Firmen mit einem Jahresumsatz von bis zu 500 Millionen Euro, die für rund 32,83 Millionen Arbeitsplätze in Deutschland verantwortlich sind – eine Steigerung um 494.000 im Vergleich zum Vorjahr. Die durchschnittliche Umsatzrendite verharrte bei stabilen 7,0 Prozent, während der Eigenkapitalanteil leicht um 0,6 Prozentpunkte auf 30,6 Prozent fiel.
Der Ausblick der Unternehmen bleibt skeptisch: Rund 35 Prozent erwarten für das laufende Jahr sinkende Erträge und nur 15 Prozent sind optimistisch gestimmt auf steigende Umsatzzahlen. Für den Zeitraum bis einschließlich 2026 befürchtet eine Rekordzahl von 29 Prozent der Unternehmen rückläufige Umsätze.
Die Investitionsbereitschaft hat ebenfalls gelitten: Der Anteil der investitionswilligen Firmen fiel um 4 Punkte auf 39 Prozent. Das harte Umfeld spiegelt sich auch in den immer komplexer werdenden Bankverhandlungen über Investitionskredite wider. Insbesondere kleinere Unternehmen berichten zunehmend von gescheiterten Verhandlungen und abgelehnten Kreditanträgen.
Laut KfW-Ökonom Michael Schwartz zeigt sich der deutsche Mittelstand nach wie vor widerstandsfähig. Dennoch seien erste Rissbildungen im Fundament erkennbar, die größtenteils auf die aktuellen konjunkturellen Rahmenbedingungen zurückzuführen seien.