Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bereitet sich auf herausfordernde Friedensverhandlungen mit Russland vor, ohne dabei den Optimismus zu verlieren. Vor der Kulisse der Münchner Sicherheitskonferenz betonte Selenskyj, dass man jederzeit für „echte Gespräche“ bereit sei. Die Ukraine habe sich dazu verpflichtet, alle relevanten Themen offen zu diskutieren – von der Stationierung von Friedenstruppen, über Sicherheitsgarantien und bis hin zu den Beziehungen zur NATO. Selenskyj machte erneut deutlich, dass ein mögliches NATO-Bündnis die kostengünstigste Sicherheitsgarantie für die Ukraine darstelle. Mit einem Augenzwinkern kommentierte Selenskyj, dass ihm keine Gespräche mit russischen Vertretern in München bekannt seien. Zunächst stünden Treffen mit amerikanischen und europäischen Partnern auf dem Programm, bevor Gespräche mit russischen Diplomaten in Betracht kämen. Darüber hinaus stehen Auslandbesuche in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien und der Türkei an, bei denen keine Treffen mit russischen Repräsentanten geplant sind. Klare Grenzen zieht Selenskyj bei der Anerkennung russischer Eroberungen. Unverrückbar erklärte er, dass die Ukraine keinerlei besetzte Gebiete als russisch akzeptieren werde. Laut Verfassung könne nur das ukrainische Volk über eine Änderung der Grenzen entscheiden. Ein Plan zur Stationierung internationaler Truppen zur Friedenssicherung sei ausgearbeitet, bleibt jedoch vorerst vertraulich. Seit fast drei Jahren widersteht die Ukraine mit westlicher Hilfe der russischen Invasion, wobei Moskau etwa ein Fünftel der ukrainischen Territorien kontrolliert. Besonders die Annexion der Krim im Jahr 2014 bleibt ein zentraler Streitpunkt.
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Herausfordernde Friedensgespräche: Selenskyjs diplomatische Strategie
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