Die Aktie von Hensoldt erlebte am Freitag einen signifikanten Rückgang, obwohl sie zuvor im Gleichklang mit anderen Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall und Renk von geplanten Militärinvestitionen in Deutschland profitieren konnte. Der Kurs verlor zum Wochenende ganze 6,4 Prozent an Wert, was auf Skepsis bei Investoren hinsichtlich der Kursbewertung zurückzuführen ist. Kepler Cheuvreux äußerte sich kritisch zur aktuellen Marktlage und stufte Hensoldt auf „Reduce“ herab. Analyst Aymeric Poulain argumentierte, dass die Aktie zu optimistisch auf die Zukunft spekuliere. Die großen europäischen Aufrüstungspläne hätten zwar die Erwartungen für einen Umsatzanstieg gerechtfertigt, jedoch sei der Aufwärtstrend mittlerweile überzogen. Auch die Aktien von Renk und Rheinmetall mussten am Freitag Einbußen von 1,4 bzw. 2 Prozent hinnehmen. Zuvor hatte die europäische Rüstungsbranche durch einen erhöhten Bedarf, angetrieben durch die weniger ambitionierte Unterstützung von US-Präsident Donald Trump für die NATO, starken Rückenwind erhalten. Die voraussichtlichen Koalitionspartner der deutschen Bundesregierung, Union und SPD, planen ein monumentales Finanzpaket, welches unter anderem die Infrastruktur stärken soll und so die Aktie beflügelt hatte. Renk erreichte in dieser Woche durch die Rally einen neuen Höchststand, nachdem sich der Aktienkurs bereits 2025 mehr als verdoppelt hatte. Während Rheinmetall, das größte Unternehmen des Segments, immer wieder neue Höchststände erreicht, kämpften die Aktien jedoch damit, die 1200-Euro-Marke dauerhaft zu überschreiten. Auch bei Thyssenkrupp kam zuletzt Fantasie durch die Rüstungsaktivitäten der Sparte Marine Systems auf. Ein positiver Analystenkommentar hob den verborgenen Rüstungscharakter hervor, woraufhin die Aktie seit Mitte Februar eine eindrucksvolle Rally erlebte und bis 2025 um 144 Prozent zulegen konnte. Trotz leichter Gewinnmitnahmen sank der Kurs am Freitag um 1,7 Prozent.
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Hensoldt: Scharfe Gewinnmitnahmen trotz starker Rüstungsdynamik
