In einem von weltweiten Konflikten geprägten Marktumfeld plant der Rüstungselektronik-Spezialist Hensoldt für das laufende Jahr, robustes Wachstum beizubehalten. Vorstandsvorsitzender Oliver Dörre betonte bei der Veröffentlichung vorläufiger Jahreszahlen, dass insbesondere Europa seine Verteidigungsfähigkeiten stärken müsse, was die Nachfrage nach Hensoldts Produkten ankurbeln dürfte.
Die beeindruckende Kursentwicklung der Hensoldt-Aktie setzte sich fort: Im frühen Handel erreichte sie mit 52,80 Euro einen Höchstwert, bevor sie sich auf 51,75 Euro einpendelte. Seit Beginn des Jahres verzeichnet die Aktie ein Plus von annähernd 50 Prozent, während sich der Wert seit Beginn des Ukraine-Konflikts gar verdreifacht hat.
Hensoldt prognostiziert für 2024 einen Umsatz von 2,5 bis 2,6 Milliarden Euro, was einem erneuten zweistelligen Wachstum entspricht. Der Erlös von 2023 in Höhe von 2,24 Milliarden Euro lag knapp unter den Erwartungen. Dennoch hat der Konzern ambitionierte Ziele: Bis 2030 soll der Umsatz die 5-Milliarden-Marke überschreiten.
Kritische Stimmen kommen von JPMorgan-Analyst David Perry. Er äußerte Zweifel an den ambitionierten Wachstumsaussichten des Unternehmens und verwies auf eine schwächere Performance im Vergleich zu Wettbewerbern wie Rheinmetall. Dennoch sieht er Hensoldt als Profiteur der boomenden Rüstungsindustrie und lobt den positiven freien Barmittelzufluss.
Operativ konnte Hensoldt mit einem Ebitda von 405 Millionen Euro leicht über den Erwartungen punkten, obwohl die operative Marge leicht auf 19,4 Prozent sank. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt: 2024 konnte ein Auftragseingang von 2,9 Milliarden Euro vermeldet werden, wobei insbesondere europäische Aufträge dominierten.
Der Rekordauftragsbestand und die verbesserte Book-to-Bill-Ratio von 1,3 verheißen auch für die Zukunft Gutes. Anleger dürfen sich zudem über eine erhöhte Dividende von 0,50 Euro je Aktie freuen, womit Hensoldt auch in unruhigen Zeiten Optimismus ausstrahlt.