Die Aktien des Kochboxenversenders Hellofresh haben am Dienstag vorbörslich deutliche Kursverluste verzeichnet, nachdem das Unternehmen einen zurückhaltenden Ausblick präsentiert hatte. Auf der Handelsplattform Tradegate sanken die Papiere im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs des Vortages um 9,7 Prozent auf 9,08 Euro. Ein solches Tief hatten sie zuletzt im Oktober des Vorjahres erreicht.
Ein wesentlicher Grund für den Rückgang ist eine erwartete schwächere Nachfrage, insbesondere auf dem wichtigen nordamerikanischen Markt. Die Umsätze von Hellofresh könnten in diesem Jahr, währungsadjustiert, zwischen drei und acht Prozent schrumpfen. Analysten hatten dem Unternehmen ursprünglich ein Wachstum von fast drei Prozent zugetraut.
Für das operative Geschäft plant Hellofresh, bis 2025 zumindest wieder das Niveau von vor zwei Jahren zu erreichen. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll dabei auf 450 bis 500 Millionen Euro steigen, nachdem 2023 ein operativer Gewinn von 447,6 Millionen Euro erzielt wurde.
Marcus Diebel, Analyst bei JPMorgan, beurteilte die Prognosen als 'schwach'. Trotz angekündigter Sparmaßnahmen sei das angepeilte Gewinnziel enttäuschend. Jo Barnet-Lamb von der UBS hob hervor, dass die Ergebnisse die Zweifel an der langfristigen Profitabilität von Hellofresh verstärkt hätten.