04. Juli, 2024

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Hellofresh-Aktie: Höhen und Tiefen einer turbulenten Woche

Hellofresh-Aktie: Höhen und Tiefen einer turbulenten Woche

Die Aktien von Hellofresh haben in den letzten Tagen eine wahre Achterbahnfahrt hinter sich. Nachdem die Papiere des Kochboxen-Versenders kürzlich ein Rekordtief erreicht hatten, sorgte ein optimistischer Kommentar des JPMorgan-Analysten Marcus Diebel für ein kurzfristiges Aufbäumen. Diebel entfernte seine "Negative Catalyst Watch"-Warnung und bekräftigte ein Kursziel von 7 Euro, was zu verstärkten Eindeckungen von Leerverkäufen führte. Dieses sogenannte "Short-Covering" trug dazu bei, dass die Aktien zwischenzeitlich um satte 28 Prozent auf 5,674 Euro zulegten und ihre 50-Tage-Linie erreichten.

Doch die Erholungsphase währte nicht lange. Die französische Investmentbank Exane BNP Paribas senkte das Kursziel und trübte die Stimmung erneut. Analyst Alistair Johnson revidierte seinen Ausblick für Hellofresh, senkte das Kursziel von 5,50 auf 4,00 Euro und behielt sein "Underperform"-Rating bei. Diese Ankündigung kam vor dem Hintergrund des erwarteten Halbjahresberichts am 13. August und stellte somit einen Dämpfer dar.

Der Kursverfall von Hellofresh-Aktien war in den letzten Jahren immens. Vom Mehrjahreshoch im September 2023 haben die Papiere fast 87 Prozent ihres Wertes eingebüßt. Allein in diesem Jahr ging es um 69 Prozent nach unten, womit die Aktie die schlechteste Performance aller MDax-Unternehmen aufweist. Besonders der Rückzug von Mittelfristzielen im März und zuvor gekappte Jahresziele schürten Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Managements unter Anlegern und Analysten.

Doch Marcus Diebel von JPMorgan sieht zumindest kurzfristig keine größeren Belastungsfaktoren mehr. Insbesondere das wichtige Geschäft in Nordamerika zeigt Anzeichen einer Stabilisierung. Diese Einschätzung machte Anlegern Hoffnung und veranlasste viele Spekulanten, ihre Short-Positionen glattzustellen. Einige von ihnen könnten aufgrund des deutlichen Kursanstiegs sogar ihre Positionen schließen müssen.

Trotz der kurzfristigen Rally bleibt Analyst Johnson skeptisch und prognostiziert für 2024 lediglich ein Umsatzwachstum von 2 Prozent für Hellofresh, was das untere Ende der unternehmenseigenen Prognose darstellt und 4 Prozent unter der durchschnittlichen Analystenschätzung liegt. Diese konträren Ansichten zur Bewertung und Zukunft des Unternehmens werden die Diskussionen rund um Hellofresh wohl noch eine Weile anheizen.