Aserbaidschan gedachte an diesem Sonntag den mutigen Piloten und Passagieren des jüngst abgestürzten Fluges der Azerbaijan Airlines in Kasachstan. Die Tragödie, bei der 38 Menschen ums Leben kamen, ereignete sich, nachdem russische Verteidigungssysteme gegen ukrainische Drohnen eingesetzt wurden.
Der Flug J2-8243 musste am Mittwoch aufgrund der Angriffe in Russland abweichen und stürzte nahe Aktau in einem Feuerball ab. Am Sonntag wurden Kapitän Igor Kshnyakin, Co-Pilot Alexander Kalyaninov und Flugbegleiterin Hokuma Aliyeva mit höchsten Ehren in der Ehrenallee in Baku gewürdigt, einem Ort, wo auch prominente Persönlichkeiten Aserbaidschans ruhen. Die Zeremonie fand unter der Teilnahme von Präsident Ilham Aliyev und seiner Frau, Mehriban, statt.
Die Piloten werden in Aserbaidschan als Helden gefeiert, da sie trotz aller Widrigkeiten 29 Menschenleben retten konnten, indem sie das Flugzeug meisterhaft landeten. Laut dem Präsidentenbüro kämpften die Piloten nach dem mysteriösen Vorfall über russischem Luftraum mit aller Kraft um die Kontrolle des Flugzeugs. Trotz der Schäden am Rumpf und der Verletzungen im Flugteam gelang eine Notlandung.
Anastasia Kshnyakina, Tochter des verstorbenen Kapitäns, lobte ihren Vater als vorbildlichen Piloten, der seine Verantwortung sehr ernst nahm. „Mit seinem letzten Flug hat er bewiesen, was ein wahrer Held sein muss“, sagte sie.
Präsident Putin entschuldigte sich offiziell bei Aserbaidschan für den „tragischen Vorfall“ im russischen Luftraum. Vier Quellen mit Kenntnis der aserbaidschanischen Voruntersuchung berichteten, dass die russische Verteidigung das Flugzeug versehentlich abgeschossen habe. Dies stellt eine selten thematisierte Entschuldigung Moskaus dar, während eine offizielle Bestätigung der Ereignisse aussteht.
Der Embraer-Passagierjet war zuvor von Aserbaidschans Hauptstadt Baku nach Grosny in der russischen Region Tschetschenien geflogen, bevor er weit über das Kaspischen Meer abdriftete.