24. Oktober, 2024

Märkte

Heizungsabsatz in Deutschland fällt dramatisch: Rückkehr zu alten Mustern

Heizungsabsatz in Deutschland fällt dramatisch: Rückkehr zu alten Mustern

Der deutsche Heizungsmarkt erlebt in den ersten neun Monaten des Jahres einen erheblichen Rückgang, der den Optimismus der Branche auf den Prüfstand stellt. Nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) schrumpfte der Verkauf von Heizungsanlagen im Vergleich zum Vorjahr um 48 Prozent auf 548.000 Einheiten. Die anfänglichen Hoffnungen auf eine nachhaltige Wärmewende sind dadurch ins Wanken geraten.

Nach dem Rekordjahr 2023 kehrt der Absatz auf das Niveau der Jahre 2014 bis 2019 zurück. Der BDH rechnet für das gesamte Jahr mit einem Verkauf von circa 740.000 Anlagen, einschließlich Wärmepumpen. Zum Vergleich: 2023 waren es stolze 1,3 Millionen. Der gegenwärtige Einbruch könnte, so vermuten Experten, durch eine Kombination aus dem Abklingen des Ausnahmejahres und anhaltender Unsicherheit bei Verbrauchern verursacht sein.

Speziell der Wärmepumpenmarkt verzeichnete einen Rückgang um 52 Prozent im Vergleich zu 2023, was die ambitiösen Regierungsziele in Frage stellt. Die Bundesregierung hat die Installation von 500.000 Wärmepumpen pro Jahr als Ziel vorgegeben, doch die Erwartung für 2024 beläuft sich lediglich auf 200.000. Nebst Unsicherheiten bezüglich technischer Möglichkeiten und verfügbarer Förderungen warten zahlreiche Verbraucher ab, wie sich die neu erstellten kommunalen Wärmepläne gestalten.

Sämtliche Anlagentypen mussten in den letzten Monaten Rückgänge hinnehmen. Am heftigsten traf es die Biomasse-Anlagen mit einem Einbruch von 61 Prozent. Ölheizungen erlitten einen Rückgang von 7 Prozent, während der Verkauf von Gasheizungen um 50 Prozent zurückging. Dennoch bleibt die Gasheizung vorherrschend und macht 57 Prozent der verkauften Anlagen aus. Wärmepumpen stellen hingegen 26 Prozent dar.