Die Heizkosten für Zwei- und Mehrfamilienhäuser in Deutschland sind im vergangenen Jahr dramatisch gestiegen, wie aus dem aktuellen Wärmemonitor des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervorgeht. Eine detaillierte Analyse ergab, dass die Kosten unter Berücksichtigung des Gaspreisdeckels auf durchschnittlich 11,81 Cent pro Kilowattstunde kletterten. Dies entspricht fast dem Anstieg während des ersten Kriegsjahres in der Ukraine, als Energiepreise um 33 Prozent zulegten. Die Angaben basieren auf Daten von rund 170.000 Immobilien, die der Immobiliendienstleister Ista mit Sitz in Essen ausgewertet hat. Diese Erhebung umfasst mehr als 1,5 Millionen Wohnungen, hauptsächlich Mietobjekte, die mit Gas, Öl oder Fernwärme beheizt werden. Dabei stellte das DIW einen sinkenden Energiebedarf fest: Im Jahr 2023 reduzierte sich der temperaturbereinigte Verbrauch auf durchschnittlich 118 Kilowattstunden pro Quadratmeter, was einem Rückgang von 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Trotz der Bemühungen um Einsparungen konnten die steigenden Kosten nicht vollständig ausgeglichen werden, wie die Studienautorinnen und -autoren betonten. Besonders auffällig sind die regionalen Unterschiede: Während Haushalte im Osten Deutschlands, von Mecklenburg-Vorpommern bis Bayern, aufgrund höherer Sanierungsraten einen geringeren Heizbedarf verzeichneten, zeigten die westdeutschen Länder einen höheren Verbrauch. Besonders sparsam heizten die Haushalte in Mecklenburg-Vorpommern mit 99 Kilowattstunden pro Quadratmeter, während im Saarland satte 137 Kilowattstunden benötigt wurden.