Wir werfen einen Blick auf die Gründe hinter diesem Phänomen und beleuchten, warum die Dämmung der obersten Geschossdecke eine clevere Investition sein kann.
Der unterschätzte Wärmeverlust
Zwischen acht und 20 Prozent Wärmeverlust durch eine ungedämmte Dachgeschossdecke – eine beachtliche Zahl, die von Frank Hettler, Architekt und Leiter des Informationsprogramms Zukunft Altbau, geschätzt wird.
Trotzdem bleibt die Dämmung dieser Decke häufig vernachlässigt. Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG), schätzt, dass rund ein Viertel der Wohnhäuser diesen entscheidenden Schritt übersieht.
Die Frage, ob die Dachflächen oder die Geschossdecke gedämmt werden sollen, steht dabei im Vordergrund. Alexander Steinfeldt, Energieexperte von CO2online, erklärt: „Wird der Dachboden als Wohnraum genutzt oder in Zukunft genutzt werden, ist die Dämmung des Dachs notwendig.“
Hingegen ist für unbeheizte Dachböden oder solche, die nur als Abstellraum dienen sollen, die Dämmung der Geschossdecke die sinnvollere Option.
Die richtigen Fragen im Vorfeld klären
Bevor sich Eigentümer für die Dämmung entscheiden, sollten sie einige wesentliche Fragen klären.
Der U-Wert, der Koeffizient für Wärmedurchgang, spielt hierbei eine entscheidende Rolle.
Die Dämmung der obersten Geschossdecke bietet verschiedene Konstruktionsweisen, darunter die Unterdecken-, Aufdecken- und Zwischensparrendämmung. Die letztere ist oft die Methode der Wahl für ungenutzte Dachräume.
Hettler betont jedoch die Notwendigkeit einer Dampfbremse, besonders bei Holzbalkendecken, um Kondenswasser im Dämmmaterial zu verhindern.
Fördermöglichkeiten nutzen und Heizung optimieren
Eigentümer, die sich für die Dämmung entscheiden, können staatliche Förderungen in Anspruch nehmen. Ein 15-prozentiger Investitionszuschuss ist möglich, wenn der energetische Standard erreicht wird. Hierbei ist zu beachten, dass der Förderantrag vor der Auftragsvergabe gestellt werden muss.
Alternativ steht die steuerliche Förderung für energetische Sanierung zur Verfügung. Diese ermöglicht eine Verringerung der Steuerschuld um insgesamt 20 Prozent der Investitionskosten über drei Jahre.
Doch mit der fachgerechten Dämmung allein ist es nicht getan. Ein hydraulischer Abgleich der Heizanlage und eine Überwachung des Heizenergieverbrauchs sind notwendig, um sicherzustellen, dass die Dämmung effektiv ist.
Die Dämmung der obersten Geschossdecke kann somit nicht nur zu erheblichen Einsparungen führen, sondern auch einen Beitrag zur nachhaltigen und energieeffizienten Zukunft von Wohngebäuden leisten. Investieren Sie jetzt in Wärme und sparen Sie langfristig.